Noch mehr Gewalt ins Stadion? Zur Problematik ordnungspolitischer Loesungen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Pilz, Gunter A.
Herausgeber:Horak, Roman; Reiter, Wolfgang; Stocker, Kurt
Erschienen in:Ein Spiel dauert länger als 90 Minuten : Fußball und Gewalt in Europa
Veröffentlicht:Hamburg: Junius Verl. (Verlag), 1988, S. 217-234, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3885061589
Schlagworte:
Fan
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198806034494
Quelle:BISp

Abstract

Der Versuch, Gewalt im Stadion durch polizeiliches Handeln zu bekaempfen, ist zum Scheitern verurteilt. Die Zwischenfaelle - so hat sich gezeigt - haben sich ins Stadionumfeld, in polizeiferne Bereiche verlagert; und sie sind gleichzeitig haerter, brutaler und ungeregelter geworden. Je nach Ursache sieht die Therapie der Gewalt unterschiedlich aus. Handelt es sich um persoenlichkeitsabhaengige Kriminalitaet, so erscheint mehr Kontrolle, mehr Regelung notwendig. Ist Gewalt dagegen die Antwort auf gesellschaftliche Struktureffekte, Ausdruck einer Sinnkrise, Beweis fuer Identitaetssuche und Perspektivlosigkeit, Verarmung familiaerer oder sozialer Bindungen, so sind die Antworten auf die Frage nach der Vorbeugung viel komplizierter, die Frage nach der Schuld trifft viele und diese zu einem recht fruehen Zeitpunkt. Vorbeugung kann nicht gelingen durch Verbote, sondern koennte unter Umstaenden am ehesten erreicht werden durch Belastung der Provokation im eng umgrenzten, kontrollierten Bereich des Fussballstadions. Winter