Ethische Dimensionen des Sports und der Sportwissenschaft

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Meinberg, Eckhard
Erschienen in:Magglingen
Veröffentlicht:45 (1988), 2, S. 2-5, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0254-1246
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198805033585
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Ausgangspunkt sind die komplexen Verflechtungen zwischen Sportwissenschaft, Spitzensport und moralischen Systemen. Man unterscheidet zwischen dem Homo Humanus als Sinnbild strenger moralischer Prinzipien und dem vom Machtwillen und alles machbar wollenden Homo Faber. Verf. verweist auf die Verjuengung zur Erhaltung des Leistungsniveaus im Spitzensport auf Kosten von Kindern und Jugendlichen, denen normalerweise ein angemessener Entwicklungsschonraum zusteht. Die Sportethik geht von der anthropologischen Praemisse der Co-Existenz des Menschen mit anderen aus und versteht sich als Ethik des dritten Weges. Als solche wendet sie sich den tatsaechlichen Normvorstellungen und dem Moralverhalten zu. Eine wirklichkeitsnahe co-existenziale Sportethik sollte empirische Randbestimmungen sowie den situativen Kontext des Sporttreibens beruecksichtigen und ueber-situative Maximen aufstellen und rechtfertigen. Wissenschaftliche Manipulationen sind zu verurteilen. Die Wissenschaftler werden an ihre Informationspflicht, ueber moegliche Risiken und Gefahren des Spitzensports aufzuklaeren, erinnert und sind aufgerufen, Partei fuer einen menschenwuerdigen Sport zu ergreifen und hierfuer mehr an die Oeffentlichkeit zu treten. Hierzu wird die Einberufung eines sportethischen Diskurs in Form eines Consiliums vorgeschlagen. (Schneider)