Belastbarkeit des herzkranken Kindes

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Juengst, B.-K.; Stopfkuchen, H.; Schranz, D.
Herausgeber:Rost, Richard; Webering, Ferdinand
Erschienen in:Kardiologie im Sport
Veröffentlicht:Köln: Dt. Ärzte-Verl. (Verlag), 1987, S. 100-104, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3769101626
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198803032410
Quelle:BISp

Abstract

Von den heute 0,8-1 Neugeborenen, die mit angeborenen Vitien zur Welt kommen, ueberleben 78. Bei der Frage der koerperlichen Belastbarkeit von Kindern mit angeborenen Herzfehlern spielt die Art des Vitiums eine entscheidende Rolle. Bei Vitien mit Links-rechts-Shunts (VSD, ASD, Ductus botalli) liegt im allgemeinen eine gute Belastbarkeit vor, solange der pulmonalarterielle Druck nicht erhoeht ist. Bei zyanotischen Vitien ist die Belastbarkeit wegen der fehlenden Reserve der arteriovenoesen Sauerstoffdifferenz bereits muskulaer erheblich eingeschraenkt. Bei kombinierten Vitien, wie der Fallot-Tetralogie steigert sich unter Belastung der Rechts-links-Shunt aufgrund der Zunahme des Druckgradienten ueber der Pulmonalstenose deutlich. Besondere Zurueckhaltung mit der Empfehlung zum Sport ist bei der Aortenklappenstenose angezeigt. Da bis zum Einschulalter heute die Mehrzahl der Kinder operiert ist, stellt sich die Frage nach der Belastbarkeit vorwiegend aus der postoperativen Situation. Hierbei ist die jeweilige Belastbarkeit aufgrund einer sorgfaeltigen kardiologischen Untersuchung festzulegen. Haeufig liegt bei kombinierten Vitien keine vollstaendige Korrektur vor (z.B. bei der Fallot-Tetralogie). Darueber hinaus kann es durch die intraoperative Schaedigung des Reizleitungssystems zu postoperativen, bedrohlichen Herzrhythmusstoerungen auch unter Belastungsbedingungen kommen. Das Wissen, dass auch ein Herz nach Vitiumkorrektur kein gesundes Herz sein muss, bedarf weiterer Verbreitung. Verf.-Referat