Sport als Kulturexport
Autor: | Rittner, Volker |
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Erschienen in: | Zeitschrift für Kultur-Austausch |
Veröffentlicht: | 27 (1977), 4, S. 34-41, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Zeitschriftenartikel |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISSN: | 0044-2976 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU198604026264 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Der Sport als modernes Phaenomen der Leistungsgesellschaft steht in engem Zusammenhang mit Prozessen des sozialen Wandels und laesst sich durch eine zunehmede Reglementierung und Differenzierung kennzeichnen, wobei er u.a. Planung, Beduerfnisaufschub und Eigenkontrolle erfordert. Demgegenueber wird Sport jedoch auch als ungleichzeitiges Phaenomen beschrieben, das unter Einbeziehung traditioneller Momente einen Gegenpol zu Rationalisierungs- und Modernisierungstendenzen bildet. Die Problematik der Sportfoerderung in Entwicklungslaendern (EL) liegt fuer Empfaenger- und Geberlaender in diesem ambivalenten Charakter des Sports begruendet. Sport bietet den EL die Moeglichkeit nationaler Identifikation und Repraesentation. Die Strukturen des Sports der Industrielaender, insbesondere die des Leistungssports, sollten nicht unreflektiert auf die EL uebertragen werden. Die zahlreichen Funktionen des Sports in Entwicklungslaendern (z.B. soziale, moralische, rituelle) sind zu beruecksichtigen. Die Sportfoerderung sollte den EL eine Synthese zwischen Leistungssport und nationalen Sportkulturen ermoeglichen, wobei sie sich von Beduerfniskonzepten leiten lassen sollte. Zur Anwendung sollten grass-roots-Strategien bzw. Techniken zur Erfassung subjektiver Lebenswelten kommen. Blecker