Abstract

Das im Skelett- und Herzmuskel intrazellulaer gelegene Haemoprotein Myoglobin und das ubiquitaer membranstaendige beta2-Mikroglobulin lassen sich im Serum und Harn radioimmunologisch quantitativ nachweisen. Ziel der Studie war es, das Verhalten dieser differenten Globuline im Serum nach unterschiedlichen koerperlichen Belastungen zu untersuchen und zu eroertern, ob die Serumkonzentrationen von Myoglobin und beta2-Mikroglobulin Indikatoren fuer eine unter Belastung akzentuierte Gewebssanierung sind. Zu diesem Zweck wurden radioimmunologisch beide Proteine bei Laeufern (200m, 400m, 1500m, 5km, 25km) und bei Sportlern vor und nach fahrradergometrischen Belastungen gemessen. Bei den Laeufern betragen in der Vorstartphase im Serum die Myoglobinspiegel 35-57 ng/ml, die beta2-Mikroglobulin-Spiegel 1,26-1,63 mg/L. Unmittelbar nach den verschiedenen Laufdisziplinen und darueber hinaus steigen die Myoglobinkonzentrationen im Serum bis zum Mehrfachen der Vorstartkonzentrationen an. Der Anstieg ist abhaengig von der Dauer, Intensitaet und Art der Belastung. Er korreliert nicht mit den Serumlaktatkonzentrationen und dem Blut-pH. Bei fahrradergometrischen Belastungen ohne Bodenkontakt der unteren Extraemitaeten ist keine signifikante Zunahme von Myoglobin nachweisbar. Die beta2-Mikroglobulinkonzentrationen im Serum steigen im Gegensatz zum Myoglobin lediglich bei den Langlaeufern (5km, 25km) an. Es besteht keine signifikante lineare Korrelation zwischen Myoglobin und beta2-Mikroglobulinanstieg. Die Konzentrationszunahme beider Globuline nach koerperlicher Belastung ist sowohl Ausdruck einer funktionellen Membranpermeabilitaetszunahme als auch einer Gewebssanierung. Verf.-Referat