Chancenungleichheit in körperlichen Präsenzen : Nachdenken über den Tanz im Sportzeitalter

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Fritsch, Ursula
Erschienen in:Sport und Körper
Veröffentlicht:Reinbek: Rowohlt Berlin-Verl. (Verlag), 1984, S. 65-75, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198507002240
Quelle:BISp

Abstract

Die Entwicklung von der vorindustriellen Staendegesellschaft zur Industriegesellschaft ging im Bereich des Bewegungsverhaltens Hand in Hand mit der Durchsetzung des zweckrational beherrschten Koerpers zugunsten des expressiv-praesentativen Koerpers. Die allgemeine Durchsetzung abstrakter Mass- und Punktwertungsverfahren beruehrte auch jene Bewegungsbereiche, die unter anderen Leistungsvorstellungen entstanden waren und sich zunaechst gegen eine sportive Vereinnnahmungen widerstaendig zeigten: das Turnen, die Gymnastik, der Tanz. Mit derAusbreitung der Sportbewegung wurde auch in diesen Bereichen Quantifizierbarkeit hergestellt. Am Beispiel des Tanzes zeigt Verf., dass der Gewinn dieser fuer den Leistungssport notwendigen Eindeutigkeit mit gravierenden Folgen verbunden War: Konservierung einer Koerperschablone; massive Beschraenkung von Gestaltungsmoeglichkeiten; Formenlernen statt Entwickeln von Koerperbewusstsein; Enteignung von Koerper-Ausdrucksmoeglichkeiten; Gestoertheit des Miteinander-Bewegens. Schiffer