Körperarbeit als Wiederaneignung von Lebensperspektive

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Keil, Annelie; Maier, Herbert
Erschienen in:Sport und Körper
Veröffentlicht:Reinbek: Rowohlt Berlin-Verl. (Verlag), 1984, S. 111-126, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198507002206
Quelle:BISp

Abstract

Unmittelbare koerperliche Aeusserungen inneren Erlebens, innerer Impulse und Beduerfnisregungen werden im Zivilisationsprozess hochindustrieller Gesellschaften zunehmend tabusiert. Sie werden nicht als adaequater Ausdruck auf innere und aeussere Reize, Situationen verstanden und zugelassen. Der Koerper drueckt den mit diesen Prozessen verbundenen Verlust von Lebensgeschichte und Lebensperspektive durch Krankheit und Auffaelligkeit im weitesten Sinne aus. Die notwendigen Schritte gegen die Entleibung oder Abspaltung des Koerpers und den damit verbundenen, die Menschheit gefaehrdenden Realitaetsverlust koennen nur aus bewussten und sinnlich greifbaren Massnahmen gegen das moderne Leben aus zweiter Hand kommen. Eine in die Ganzheit des Menschen eingebundene Koerperkultur im Sinne einer Koerperarbeit als Arbeit am Selbst haette haette die Moeglichkeit, koerperliche Erlebnisfaehigkeit und koerperliches Wissen als Grundlage persoenlicher wie sozialer Entfaltungsprozesse zugaenglich zu machen. Schiffer