Leistung und Leistungsbegrenzung des menschlichen Organismus, interpretiert am Modell thermodynamisch offener Systeme : ein Beitrag zur Diskussion biologischer Leistungsgrenzen im Hochleistungssport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Mader, Alois; Heck, Hermann; Hollmann, Wildor
Erschienen in:Sport an der Grenze menschlicher Leistungsfähigkeit : Symposium Kiel 21.-23. Juni 1980
Veröffentlicht:Berlin: Springer (Verlag), 1981, S. 69-93, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
ATP
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198202015475
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Es kann als erwiesen gelten, dass das sportliche Leistungsvermoegen in Sportarten mit dynamischer Arbeit grosser Anteile der Koerpermuskulatur durch die Kapazitaet und Proportion der energieliefernden Mechanismen der Muskelzelle determiniert ist und denselben thermodynamischen Gesetzen unterliegt, die fueralle energietransformierenden Prozesse gelten. Die Beschreibungsgleichungen sind daher physikalischer Natur, und das Problem sportlicher Spitzenleistungenist biologisch und physikalisch betrachtet ein Dimensionierungsproblem fuer die Kapazitaet und Proportion der energieliefernden Stoffwechselmechanismen der Muskelzelle und der Effektivitaet ihrer Transformation in Bewegung am kontraktilen System. Auch die Begrenzung des sportlichen oder koerperlichen Leistungsvermoegens ist kein Anlass zu mysterioesen Spekulationen. Die mit derBenutzung der Glykolyse zur Energiebereitstellung fuer die Kontraktion verbundene, durch die Laktatakkumulation hervorgerufene Stoerung des internen physikochemischen Milieus der Muskelzelle und letztendlich des Gesamtorganismus fuehrt an einer definierbaren Grenze der Wasserstoffionenkonzentration zur Blockierung derjenigen Funktion, die die Stoerung verursacht, und erzwingt daher aus Mangel an Energie den Abbruch oder die Herabsetzung der mechanischenLeistung. Die auf der Ebene der molekularen Struktur des Energiestoffwechsels vorhandene Rueckkopplungshemmung der Glykolyse an der Phosphofruktokinase als Folge des mit dem Anstieg des Laktats einhergehenden pH-Abfalls stellt einen unaufhebbaren und deswegen narrensicheren Ueberlastungsschutz dar. Verf.-Referat