Abstract

Durch die Streitschrift Gespraeche in einer Bibliothek von SCHMIDT ist W.F.von MEYERNs vergessener Roman Dya-Na-Sore wieder aktualisiert worden. Der jugendliche JAHN wurde nach uebereinstimmendem Urteil der Jahn-Forschung starkvon diesem Werk beeinflusst, dem SCHMIDT eine Affinitaet zur nationalsozialistischen Weltanschauung attestiert. Verf. referiert zunaechst kritisch die Ergebnisse der JAHN-Literatur zum Thema. Die ausserordentliche Bedeutung von Dya-Na-Sore fuer JAHNs Weltbild wird gemeinhin bejaht, aber nicht wirklich untersucht. Im Folgenden wird der Einfluss des Weltbildes von MEYERNs auf JAHNund dessen Problematisierung durch SCHMIDT untersucht und bewertet. Nach einerKurzbiographie von MEYERNs und Beschreibung seines Verhaeltnisses zu JAHN wirddie Polemik SCHMIDTs dargestellt. Danach weisen Staats- und Erziehungstheoriesowie Menschenbild von MEYERNs deutlich Bezuege zu NIETZSCHE und dem Faschismus auf. Die Analyse der Leitmotive des Romans und deren Rezeption durch JAHN zeigt dessen Uebereinstimmung mit von MEYERN. Verf. relativiert in abschliessender Diskussion die SCHMIDTsche Polemik, verurteilt aber die bei von MEYERN und JAHN angelegte militante Volkstumsideologie. Richartz