Abstract des BISp

Auf dem Hintergrund der rigiden Sexualerziehung im 19. Jahrhundert, in der Koerperbewusstsein und sexuelle aufklaerung fuer den Verfall der Gesellschaft verantwortlich gemacht wurde, versucht Verf., die Rolle der Leibeserziehung aufzuzeigen. Sportliche Betaetigung galt als Mittel, Sexualitaet zu unterdruecken, Selbstkontrolle zu entwickeln und robuste zukuenftige Eltern zu erziehen. Als die veraenderte Einstellung zur Sexualitaet Ende des 19. Jahrhunderts erste Auswirkungen zeigte, wurde die Funktion des Sports zur Verhaltenskontrolle insbesondere von Moralisten, Aerzten und der Frauenrechtsbewegung aufgegriffen. Neben dem Gesundheitsaspekt war es vor allem die durch die Industrialisierung zunehmende Freizeit, die zu organisertem Spiel und sport fuehrte. Die Zielsetzung des Sporttreibens war dabei fuer Maenner und Frauen unterschiedlich: waehrend man annahm, dass Maenner durch sportliches Training sexuelle Beduerfnisse abreagieren koennten, diente der Frauensport der sozialen Konrolle der Maedchen einerseits und der Vorbereitung auf die Mutterschaft andererseits. Dies drueckte sich weitgehend auch in der Zuordnung der Sportarten fuer Maenner und Frauen aus. Hubert