Abstract

Der Forschungsansatz heimlicher Lehrplan stellt die institutionellen Interaktionsverlaeufe schulischen Lehrens und Lernens in das Zentrum der Analyse. Es wird versucht, die typischen sozialen Erfahrungen der Lernenden in Schule und Unterricht, die durch die Organisationsstruktur der Schule unvermeidbar sind und den Bezug dieser ungewollten Erziehungswirkungen zum gesamtgesellschaftlichen Handlungszusammenhang zu klaeren. Verf. diskutiert Forschungsinteresse und Methodologie der bisherigen Untersuchungsmodelle. Danach wendet sie sich den Moeglichkeiten der Uebertragung und Auswertung dieses Ansatzes fuer den Sportunterricht zu. Im Sportunterricht stellt sich die Frage nach ungeplanten Sozialisationsfunktionen doppelt: einmal durch den Organisationsrahmen Schule und zum anderen durch unbefragt in Unterrichtsinhalte umgesetzte sportliche Handlungssysteme (heimlicher Lehrplan). Verf. diskutiert die Ergebnisse bisheriger Analysen zur heimlichen Sozialisationsfunktion des Schulsports. Richartz