Zur Kritik spätbürgerlicher Sportphilosophie

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Kleine, Lothar
Erschienen in:Theorie und Praxis der Körperkultur
Veröffentlicht:23 (1974), 9, S. 789-797, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0563-4458, 0323-7605
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU197402004201
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Verf. fuehrt den Abbau der Barrieren zwischen Philosophen und Sporttheoretikern in der Bundesrepublik Deutschland auf die Notwendigkeit zurueck, fuer den Spaetkapitalismus ein Menschenbild zu entwickeln, das das Verhaeltnis von Sport und Gesellschaft immanent beschreibt und zur Systemstabilisierung beitraegt. Am Beispiel der Anthropologie Arnold Gehlens, die besonders den sportphilosophischen Ansatz Hans Lenks bestimmt, wird Entstehung und Funktion der philosophischen Anthropologie analysiert. Gehlens Menschenbild ist bestimmt von einem ausgepraegten Biologismus, der die Grundfrage nach Anlage und Umwelt ausschliesslich vom Individuum her loest. Die daraus entstehende ahistorische, deterministische und subjektivistische Sichtweise des Menschen erlaubt es, dieses Menschenbild als Strukturmodell beliebige buergerliche Ideologien heranzuziehen und Theorie und Wirklichkeit systemimmanent in Einklang zu bringen. Damit wird das der Verdinglichung des Menschen unter kapitalistischen Produktionsbedingungen entspringende notwendige falsche Bewusstsein in der Theorie widergespiegelt. Unreflektiert bleiben die historische Bedingtheit des Menschen, der Selbsterzeugungsprozess des Menschen durch die Arbeit und damit die Reflexion der konkreten gesellschaftlichen Verhaeltnisse. Die Uebernahme dieses Menschenbildes auf den Sport erlaubt es, den Sport jenseits seiner sozialen Bezuege zu konstituieren. Hubert