Das Spiel in der paedagogischen Reformbewegung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Scheuerl, Hans
Erschienen in:Das Spiel : Untersuchungen über sein Wesen, seine pädagogischen Möglichkeiten und Grenzen
Veröffentlicht:Weinheim: Beltz (Verlag), 1973, S. 11-67
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3407180489
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU197401004038
Quelle:BISp

Abstract

Verf. gibt einen Ueberblick ueber die Wertung des Spiels und der spielerischen Betaetigung durch die Schulen der paedagogischen Reformbewegung seit 1900. Spielerisches Tun als Komponente des Lernprozesses wird bei allen Reformen mehr oder weniger wichtig genommen. Erste Verwendung unter didaktischer Zielsetzung findet der Spielgedanke in Kunsterziehung und Erlebnispaedagogik: Lernen soll fuer das Kind Geschenkcharakter annehmen. Die Jugendbewegung machte das Spiel und den Wettkampf zum Handlungsprinzip, dessen Sinn bis zur Mystifizierung stilisiert wird, waehrend Montessori das Spiel, losgeloest von zweckgerichtetem Lernen im Sinne von Arbeit, als irreal ablehnt. Bei Otto konzentriert sich der Sinn des Spiels auf das Experiment, mit dem angeborene Anlagen geweckt werden soll. Anliegen der freien Waldorfschule ist die Setzung eines Gegenpols zur fortschreitenden Technisierung, eine Bildung vom Kinde aus. Kerschensteiner trennt Spiel und Arbeit nach dem Kriterium Sachlichkeit. Das Spielerische wird einerseits, wie in der Jugendbewegung, als Ziel selbst betrachtet, andererseits, wie in der Arbeitsschule und bei Decroly und Lighthart, als Vermittlungshilfe oder auch als absoluter Gegensatz zum eigentlichen Lernen, wie bei Montessori. Hochhaeuser