BeachHotHand - Sequenzentscheidungen im Beach-Volleyball: Ein integrativer Ansatz psychologischer Forschung und Spielbeobachtung

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Raab, Markus (Deutsche Sporthochschule Köln / Psychologisches Institut / Abteilung Leistungspsychologie, Tel.: 0221 49825491, raab at dshs-koeln.de); Link, Daniel (Technische Universität München / Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, daniel.link at tum.de)
Mitarbeiter:Ittlinger, Sandra (Technische Universität München / Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, Tel.: 0176 24058057, s.ittlinger at dshs-koeln.de); Lang, Steffen (Technische Universität München / Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, steffen.lang at tum.de)
Kooperationspartner des Projekts:Wenning, Raimund (Deutscher Volleyball-Verband, Wenning at volleyball-verband.de)
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Psychologisches Institut / Abteilung Leistungspsychologie; Technische Universität München / Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 071007/21-23)
Kooperationspartner:Deutscher Volleyball-Verband
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2021 - 12/2023
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020210200018
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Psychologische Forschung zeichnet sich dadurch aus, dass theoriebasierte Hypothesen experimentell in kleinen Stichproben untersucht werden um bspw. Erklärungen für sportwissenschaftliche Handlungen von Sportlern zu generieren, die Anwendungsempfehlungen erzeugen können. Wettkampfdiagnostische Ansätze auf der anderen Seite explorieren viele Daten in großen Stichproben, um Strukturen im Handeln von Sportlern aufzudecken (Winter & Pfeiffer, 2020). Eine Kombination dieser Zugangsweisen zur Erfassung aktueller Leistung und Vorhersage zukünftiger Leistungen könnte Anwendungsempfehlungen verbessern. Dieser Antrag versucht dies konkret im Kontext des Beachvolleyballs durch die Zusammenführung von Experten experimenteller Forschung zu Sequenzentscheidungen (Raab) und Experten in der datenbasierten Analyse von Sportspielen (Link).

Planung

Für das Arbeitsvorhaben sind vier zentrale Ziele relevant. Erstens ist zu klären, worauf der Glaube an die Hot-Hand beruht, wenn empirisch nachweisbar nur zufällige Abfolgen von Treffern und Fehlern vorliegen. Zweitens: Wie konstant bzw. variabel sind die Basisraten innerhalb und zwischen Spielern? Drittens: Wie sensitiv nehmen Sportler Basisraten, deren Differenzen und deren Veränderungen wahr? Und viertens: Wann ist der Glaube an die Hot-Hand adaptiv und wann nicht?
Der Arbeitsplan umfasst zwei Jahre, in dem Wettkampfanalysen des DVVs ausgewertet (DVV datenbank sowie Tokyo 2021) und Experimente mit Beach-Volleyballern und DVV Beach Kaderatheltinnen durchgeführt werden sollen (s. Antrag und Arbeits- und Zeitplan).

Ergebnisse

Am Ende der Forschungsarbeit werden, auf Grundlage der ausgewerteten und analysierten Daten von Olympia 2021 sowie der experimentellen Studien Trainingsempfehlungen für die kommende Vorbereitung des Olympiazyklus 2024 getätigt. Hierbei soll mit den deutschen Beachvolleyballteams kooperiert werden, sodass diese Teams ihre Sequenzentscheidungen im Aufschlag an die aktuelle Forschung anpassen und verbessern können und damit eine größere Chance haben bei Olympia 2024 erfolgreich abzuschließen. Eine wichtige Aufgabe besteht darin, das Transferkonzept hinsichtlich aller individueller Varianz soweit zu generalisieren, dass beispielsweise Aufschlagstrategien abhängig von Basisratendifferenzen von Spielern in dem aktuellen Spiel adaptiv angepasst werden. Inwieweit Spieler Basisratensensitiv sind und Unterschiede zwischen den Annahmeleistungen von gegenerischen Spielern erkennen können, wird die empirische Forschung zeigen und somit Handlungshinweise für das Training und die spezifische Wettkampfvorbereitung liefern. Die Art der Informationsdarbietung hat Konsequenzen auf Entscheidungen und muss dabei in einem möglichen Transferprojekt gesondert berücksichtigt werden (Hoffrage et al., 2002). Auch Transferkonzepte in den Jugendleistungskadern wären empirisch nachgeordnet zu prüfen.
Die Ergebnisse, die sich aus einem Transfer in die Praxis ergeben, könnten wünschenswerterweise Einfluss auf die Rahmentrainingspläne der einzelnen Bundesländer sowie des gesamten DVV haben. Aufgrund der besonderen Anlage des Projektes in der Zusammenarbeit von bereits in der Sportpraxis akzeptierten Scoutern des DVV und der wissenschaftlichen psychologischen Fundierung ergibt sich eine besonders hohe Wahrscheinlichkeit des Praxistransfers.

(Zwischen)Ergebnisse

Das Projekt wird Mitte 2022 die ersten Zwischenergebnisse erzielen, da hier die ersten Untersuchungen ausgewertet sein werden.