Das bisschen Instagram ist doch kein Problem: Nutzung digitaler Medien bei NachwuchsleistungssportlerInnen im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Heidari, Jahan (Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sportpsychologie, Tel.: 0234 32-25981, jahan.heidari at rub.de)
Forschungseinrichtung:Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Lehr- und Forschungsbereich Sportpsychologie
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 071004/21-23)
Kooperationspartner:Athleten Deutschland; Deutscher Rollsport- und Inline-Verband ; Deutscher Verband für Modernen Fünfkampf ; Deutscher Rugby-Verband ; Deutscher Hockey-Bund ; Leistungssportförderung Münster / Sportinternat Münster; Maria Sibylla Merian-Gesamtschule; Geschwister-Scholl-Berufskolleg
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2021 - 03/2023
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020210200016
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Neben intensiven sportbezogenen Aufgaben haben NachwuchsleistungssportlerInnen unter anderem schulische und entwicklungspsychologische Anforderungen zu bewältigen. Zudem spielen digitale Medien im Nachwuchsleistungssport eine zentrale Rolle zur Selbstvermarktung oder hinsichtlich des sozialen Vergleichs. Integriert man den Faktor der digitalen Medien noch in den engen Zeitplan von NachwuchsleistungsathletInnen, kann angenommen werden, dass sich die in der Allgemeinbevölkerung nachweislich schädlichen Konsequenzen des übermäßigen Gebrauchs auch im Nachwuchsleistungssport wiederfinden. Da es bis dato diesbezüglich an Daten zu jugendlichen NachwuchsleistungsathletInnen mangelt, wurden für das vorliegende Projektvorhaben innerhalb von drei Phasen verschiedene Schritte entwickelt, welche nachfolgend beschrieben werden.
In der ersten Phase steht die Datenerhebung in der Altersspanne von 12-17 Jahren im Vordergrund, welche sowohl querschnittliche als auch längsschnittliche Messungen enthalten soll. Dabei werden in der querschnittlichen Befragung die sportliche Aktivität, die digitale Mediennutzung und Angaben zur psychischen Gesundheit erfasst. Eine kleine freiwillige Gruppe der TeilnehmerInnen an der Querschnitterhebung soll darüber hinaus über einen Zeitraum von 10 Tagen an einem längsschnittlichen Nutzungsmonitoring der digitalen Medien am eigenen Smartphone partizipieren. In der zweiten Projektphase sollen die ermittelten Angaben analysiert werden, wobei hier mögliche Besonderheiten bezogen auf Parameter wie Geschlecht, Alter oder Sportart betrachtet werden sollen. Weiterhin sollen hieraus Ergebnisrückmeldungen zum digitalen Nutzungsverhalten und zur psychischen Gesundheit an die TeilnehmerInnen abgeleitet werden. In der dritten Projektphase ist die Entwicklung und Pilotierung eines Interventionsprogramms mit Interventions- und Kontrollgruppe zur Förderung der psychischen Gesundheit durch einen adäquaten Gebrauch digitaler Medien geplant.

Planung

Der Arbeitsplan orientiert sich in seiner zeitlichen Struktur an der Beschreibung des Vorhabens in Form von drei aufeinander aufbauenden Projektphasen. Die erste Projektphase soll sich über sieben Monate erstrecken (04/2021 – 10/2021). Dabei stehen die Rekrutierung der Stichprobe sowie die Datenerhebung über eine onlinebasierte Quer- und Längsschnittstudie im Fokus. Die nachfolgende zweite Projektphase ist für fünf Monate (11/2021 – 03/2022) geplant und beinhaltet neben der Datenanalyse die Aufbereitung der erfassten Daten über Ergebnisberichte, welche die wichtigsten Erkenntnisse in gebündelter und gruppenbezogener Form illustrieren sollen. Daran schließt sich die finale Projektphase an, welche im Kern aus dem Workshopprogramm besteht. Diese 12 Monate (04/2022 – 03/2023) dienen der Entwicklung und Vorbereitung der Workshops, der Durchführung der Workshops, der Rückmeldung der Workshopergebnisse und darauf aufbauend der Konzeption von Transfermaßnahmen.

Ergebnisse

Der Transfer in die Wissenschaft wird auf mehreren Ebenen über die etablierten Kanäle vorgenommen. Einerseits werden die wissenschaftlichen Kommunikationswege über die Teilnahme an wissenschaftlichen Konferenzen angesteuert (z. B. Vorträge oder Poster), anderseits sollen die Ergebnisse der Forschungsgemeinschaft in internationalen Zeitschriften mit Peer-Review-Verfahren zugänglich gemacht werden. Ein primär wirtschaftlicher Output der Projektdaten ist nicht vorgesehen. Im Vordergrund steht der Transfer in die Sportpraxis, indem verschiedene multimediale und interaktive Inhalte konzipiert werden sollen. Dazu zählt die Produktion von Videos und Grafiken zur Darstellung der zentralen Projektergebnisse sowie die Vorstellung einiger themenspezifischer Tools. Beispielsweise können Apps zur Förderung der psychischen Gesundheit präsentiert werden, um das existierende kontraproduktive digitale Verhalten in funktionales und gesundheitsförderliches Verhalten umzuwandeln.
Die Reichweite und damit der potenzielle ökonomische Nutzen für das BISp könnte speziell dadurch gesteigert werden, indem bekannte NachwuchsathletInnen die gedrehten Videos oder die erstellten Grafiken selbst auf ihren Social-Media-Präsenzen platzieren und mit Botschaften dafür werben.