Der Einfluss multimodaler Wahrnehmung auf das Entscheidungsverhalten im Sport

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:The impact of multimodal perception on decision-making in sport
Leiter des Projekts:Hüttermann, Stefanie (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik)
Kooperationspartner des Projekts:Smeeton, Nicholas J. (University of Brighton / School of Sport and Service Management)
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
Finanzierung:Deutsche Forschungsgemeinschaft
Kooperationspartner:University of Brighton / School of Sport and Service Management
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2018 - 12/2019
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020200200047
Quelle:DFG - Datenbank GEPRIS

Zusammenfassung

Die zeitnahe und adäquate Reaktion auf verschiedenste Ereignisse und Reize ist in vielen alltäglichen Situationen, sei es im Straßenverkehr oder im Sport, von essentieller Bedeutung. So fordern zum Beispiel viele Situationen in den schnellen Teamsportarten unter anderem, sowohl einen Ball als auch das Stellungsspiel der anderen Spieler zeitgleich zu erfassen und schnellstmöglich kognitiv zu verarbeiten. Die meisten Sinneseindrücke, die in das menschliche Gedächtnis gelangen, werden durch den Sehsinn vermittelt. Darüber hinaus ist das auditive System für die Informationsaufnahme im Kontext des Wissenserwerbs zuständig. Die gleichzeitige Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen mit mehreren Sinnesmodalitäten, wie dem Sehen oder Hören, wird als Multimodalität bezeichnet. Verschiedene multimediale Lerntheorien gehen – basierend auf dem Arbeitsgedächtnismodell von Baddeley (1992, 2002) – davon aus, dass visuelle und auditive Informationen in zwei unterschiedlichen Subsystemen des Arbeitsgedächtnisses verarbeitet werden und deren Interaktion zu Verbesserungen der Lernleistung führt. Phänomene der multimodalen Interaktion sind in der Sportwissenschaft noch weitestgehend unerforscht, insbesondere wohl auch der Komplexität und Dynamik in den schnellen Teamsportarten geschuldet, bei denen der Einfluss unterschiedlicher körperlicher Belastungen zusätzlich berücksichtigt werden sollte. Im Rahmen des geplanten Forschungsprojekts soll in drei aufeinander aufbauenden Studien untersucht werden, inwiefern die Interaktion von auditiven und visuellen Informationen das Entscheidungsverhalten von Personen beeinflusst. Die Studien analysieren das Entscheidungsverhalten von Beachvolleyballspielern in Angriffssituationen, da hier viele Informationen gleichzeitig verarbeitet werden müssen, wie zum Beispiel die eigenen visuell aufgenommenen Informationen über die Positionierung der gegnerischen Spieler und der Zuruf (Call) des Teampartners neben der motorischen Herausforderung den Ball optimal zu spielen. Durch die neu gewonnenen Erkenntnisse ließen sich Entscheidungsleistungen in Abhängigkeit von der Verarbeitung multimodaler Informationen zukünftig nicht nur im Sport, sondern auch in vielen anderen alltäglichen Situationen aus neuen Blickwinkeln analysieren und bewerten. Die Kombination der Expertisen beider Kooperationspartner aus Deutschland und England in der Kognitionspsychologie, der Entwicklung von Methoden zur Analyse der zugrundeliegenden Mechanismen von Entscheidungsleistungen sowie der direkte Leistungsbezug zur Sportart Beachvolleyball sollen letztendlich den Erfolg des Projekts ausmachen.
(DFG-Projektnummer 398743266)

Zusammenfassung

In a variety of everyday situations, the timely and adequate reaction to different events and stimuli, such as in road traffic or sports, is of essential importance. For example, many fast team sports demand to simultaneously record and cognitively process a ball as well as the positional play of other players as quickly as possible. Most sensory impressions that enter the human brain are conveyed by the sense of sight. Furthermore, the auditory system is responsible for the information absorption in the context of the knowledge acquisition. The simultaneous perception and processing of information with various sensory modalities, such as seeing and hearing, is referred to as multimodality. Distinct multimedial learning theories assume—based on Baddeley’s (1992, 2002) working memory model—that visual and auditory information are proceeded in two different subsystems of working memory and that their interaction leads to improvements in learning performance. Until now, phenomena of multimodal interaction are still widely unexplored in sport science. Among others, this is because of the complexity and dynamic in the fast team sports, where the influence of physical strains should be considered as well. In the planned research project, three related, progressive research studies shall investigate how the interaction of auditory and visual information affects people’s decision-making. The studies will examine beach volleyball players in attacking situations as they must process own visual information of the opponent’s position and a supportive call of the team partner apart from the motoric challenge to play the ball. With the newly won insights, decision performances, depending on the processing of multimodal information, can be extensively analysed and evaluated from new perspectives not only in sports, but also in everyday situations in future. By combining the expertise of both cooperation partners from Germany and England in cognitive science, the development of methods to analyse the underlying mechanisms of decision performances as well as the direct benefit receipt to beach volleyball should finally evaluate the success of the project.
(DFG-Project number 398743266)