Anwendung der Infrarot-Thermographie in der Prävention von Sportverletzungen in der Disziplingruppe Sprint des DLV während Trainingslagern in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Tokio 2020

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Tegtbur, Uwe (Medizinische Hochschule Hannover / Institut für Sportmedizin, Tel.: 0511 532-5499, tegtbur.uwe at mh-hannover.de)
Forschungseinrichtung:Medizinische Hochschule Hannover / Institut für Sportmedizin
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 072012/19-20)
Kooperationspartner:Deutscher Leichtathletik-Verband
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:08/2019 - 04/2020
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020190800067
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Ziele und Arbeitshypothesen
1. Anwendung von Infrarot Thermographie zur Früherkennung von muskulären Dysbalancen und entsprechender Belastungsveränderung zur Prävention von Verletzungen bei Hochleistungssportler*innen des DLV Kategorie Sprint, während der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Tokio 2020. Die Bilder werden jeweils vom Sportwissenschaftler*in, Physiotherapeut*in, Trainer*innen sowie dem betreuenden Arzt oder der betreuenden Ärztin individuell begutachtet und Behandlungen oder Training entsprechend adaptiert.
2. Durch die Kenntnisse möglicher Risiken für Verletzungen und muskulären Dysbalancen soll ein Konzept entwickelt werden, wie die Technik der Infrarot Thermographie beim DLV auch in der täglichen Routine außerhalb der spezifischen Wettkampfvorbereitung deutschlandweit angewendet werdet kann.
Der Projektzeitraum für diese Studie beträgt 9 Monate und wird speziell während der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 in den Trainingslagern durchgeführt.
Die Aufnahme des Infrarot-Thermographie-Bildes beträgt pro Athlet*in inklusive Vorbereitung ca. 10 Minuten. Nach Beendigung der Datenerfassung erfolgt die Dateneingabe, Auswertung der Infrarot-Thermographie mittels spezieller Software und die Ergebnisbesprechung. Primärer Endpunkt ist der Zusammenhang von thermischen Dysbalancen und Verletzungen. Sekundäre Endpunkte sind der Zusammenhang von thermischen Dysbalancen und deren ROIs im Zusammenhang mit Trainingsumfang, Kaderzugehörigkeit, Geschlecht, Alter sowie Jahre in der Sportart.
Die Infrarot Thermographie soll während der kommenden 9 Monate in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 überwiegend in den Trainingslagern sowie in Einzelfällen auch dazwischen angewendet werden.
Die Datenerhebung des Istzustandes fand in Kooperation mit dem DLV während eines Trainingslagers auf Teneriffa im Januar 2019 statt. Aufgrund der ermittelten Bilder und häufig aufgetretenen thermischen Dysbalancen von 26 perspektiv oder Olympiakader-Athleten

Planung

1.-9 Monat: Test / Datenerhebung / Bestandsaufnahme
1.-9. Monat: Analyse / Auswertung / Ergebnissicherung

Ergebnisse

Transferkonzept in die Wissenschaft:
Durch die Erstellung eines Risikoprofils für die Sportarten „Sprint" kann ein entsprechendes präventives Training sportartspezifischen Verletzungen vorbeugen, d.h. ein Grundlagentraining bzw. ein hochintensives Training währen Trainingslagern kann entsprechend ausgerichtet werden, bevor eine Auffälligkeit entsteht.
Transferkonzept in die Praxis:
Durch die Anwendung von Infrarot-Thermographie in der Sportpraxis, sowohl in der Wettkampfvorbereitung sowie im täglichen Training besteht die Möglichkeit beim Auftreten einer thermalen Dysbalance, die bei Leistungssportarten physiologisch als auch nicht-physiologisch auftreten, eine direkte auf die Dysbalance adaptierte Trainings- und physiotherapeutische Veränderung umzusetzen, um eventuelle Risiken einer Verletzung durch Training oder Wettkampf auszuschließen.
Darüber hinaus lässt sich die Technik bei der individuellen Betreuung in ärztlichen Sprechstunden oder in der Physiotherapie einsetzen. Verletzte Athleten können mittels Infrarot-Thermographie bei ihrem Rehabilitationsprozess begleitet und unterstützt werden, um Überbelastungen an anderen vermeintlich gesunden Körperstellen zu vermeiden.