Entwicklung eines regelkonformen Skisprunganzugs mit verbesserten Flugeigenschaften - Teilprojekt 1: Erarbeitung eines vertieften Materialverständnisses

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Arnim, Volkmar von (Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung, Tel.: 0711 9340-237, volkmar.arnim at itv-denkendorf.de)
Forschungseinrichtung:Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 072011/19-20)
Kooperationspartner:Deutscher Skiverband
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:08/2019 - 07/2020
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020190700056
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Im Skisprung entwickelt sich der Sprunganzug zu einem Sportgerät, dessen Leistungsfähigkeit und Eigenschaften entscheidend für den Wettkampferfolg sind. Neben den nachgewiesenen physikalischen Einflüssen des Anzugs auf die flugrelevanten Parameter wie Reibung, Luftwiderstand und Auftrieb ist auch die psychologische Wirkung auf den Sportler sehr wichtig. Voraussetzung für eine optimale Leistung ist sein Vertrauen in den Sprunganzug und dessen Eigenschaften. Deshalb ist es notwendig das Materialverständnis wesentlich zu vertiefen. Dies umfasst auch das Erkennen struktureller Veränderungen von Skisprunganzügen bzw. des Stoffs durch ihre Handhabung und Nutzung. Vor allem zu diesen Materialveränderungen gibt es gibt praktisch keine systematischen Untersuchungen. Der Projektfokus liegt auf den Maßnahmen zu einem tieferen Materialverständnis.

Planung

Der Arbeitsplan umfasst umfangreiche textilphysikalischen Untersuchungen zur Beantwortung folgender Fragen: Welche strukturellen Veränderungen erfährt das Fünflagenlaminat im Anzug während des Gebrauchs durch mechanische Belastungen? Einflüsse sind insbesondere zu erwarten durch: Überdehnungen, Komprimierungen, Knicken, Reibung.
Welche Veränderungen ergeben sich durch klimatische Einflüsse?
Hierbei ist zu erwarten, dass das Laminat bei sehr tiefen Temperaturen versteift und leichter irreversibel bricht (bleibende Knickstellen) und Dehnungen langsamer relaxieren.
Welche Korrelationen ergeben sich zwischen den Bewertungen der Sportler hinsichtlich des Flugverhaltens und den textilphysikalischen Kenngrößen?

Ergebnisse

Das Projekt ist auf die Nationalmannschaft bzw. den Skisprung-Olympiakader in allen nordischen Disziplinen und gleichermaßen auf die Damen – und Herrenmannschaft ausgerichtet. Der dringende Bedarf für die angestrebten Erkenntnisse zum Materialverhalten des Sprunganzugs wurde durch den Deutschen Skiverband an das beantragende Textilforschungsinstitut herangetragen. Skisprung Trainerstab und die Athletinnen und Athleten werden eng in das Projekt eingebunden, da für die Bewertung der Ergebnisse das Feedback der Sportler zum Verhalten ihres Sprunganzugs als Sportgerät wichtig ist. Der Transfer erfolgt daher auf Basis dieser engen Zusammenarbeit zwischen Materialforschung, Verband und Sportlern speziell in die Nationalmannschaft. Generalisierbare Erkenntnisse zum aerodynamischen Materialverhalten von Textilien können wissenschaftlich, wirtschaftlich und praktisch in der Entwicklungen anderer Sportarten wie zum Beispiel Radfahren, Abfahrtsskilauf, Rodeln, oder Eisschnellauf verwertet werden.