Technikleitbilder Schwimmen

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Kibele, Armin (Universität Kassel / Institut für Sport und Sportwissenschaft, Tel.: 0561 804-5397, akibele at uni-kassel.de)
Forschungseinrichtung:Universität Kassel / Institut für Sport und Sportwissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 072041/18-19)
Kooperationspartner:Deutscher Schwimm-Verband
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:11/2018 - 11/2019
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020181100111
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Bislang werden in den leistungsdiagnostischen Untersuchungen an den Olympiastützpunkten Hamburg/Schleswig-Holstein, Leipzig, Rhein-Neckar im Rahmen der Technikanalyse nur qualitative Beschreibungen und Bewertungen der Bewegungsabläufe vorgenommen. Es bleibt dabei offen, ob und in wieweit ein Expertenurteil eine quantitative Bewegungsanalyse ersetzen kann. In dem hier beantragten Service-Forschungsprojekt sollen die Segmentbewegungen erfolgreicher Schwimmerinnen und Schwimmer über eine automatische Erkennung der Gelenkpunkte quantitativ nach Schwimmlagen ausgewertet werden. Anschließend werden die Daten dann faktorenanalytisch auf gemeinsame Merkmale hin analysiert, wobei die mathematisch-statistische Beschreibung eines Technikleitbildes erfolgt. Das Service-Forschungsprojekt knüpft an die Vorarbeiten aus dem Antragsforschungsprojekt von Prof. Dr. Lienhart (AZ 070602/13-14), (AZ 072003/16-17) und an das zurückliegende Service-Forschungsprojekt von Prof. Dr. Kibele (AZ 072055/16-17) an. Das Ziel ist die Einbindung einer quantitativen Bewegungsanalyse der Schwimmtechnik im Rahmen der Leistungsdiagnostik. Es sollen dabei „digitale, adaptive Technikleitbilder" entstehen, die es ermöglichen:
- konkrete Vergleiche zwischen Technikleitbild und der individuellen Schwimmtechnik eines/r aktuell zu diagnostizierenden Schwimmers/Schwimmerin durchzuführen
- jugendliche Schwimmer oder Schwimmern aufgrund von Distanzmaßen bestimmten Schwimmlagen zuzuweisen.

Planung

Diese Arbeitsschwerpunkte sollen innerhalb des Service-Forschungsprojektes umgesetzt werden:
1. Stufe: Inhalt: Anpassung des Algorithmus zur Vollautomatische zeitkontinuierliche Bestimmung intrazyklischer Phasengeschwindigkeiten im Strömungskanal mittels hochmoderner tiefer neu-ronaler Netze zur Ausgabe von 2D-Koordinaten der relevanten Gelenkpunkte und Körpersegmente; Ziel: Die Verarbeitung der 2D-Koordinaten und Erstellung von normalisierten Daten auf Basis mehrere Bewegungszyklen; Arbeitsleistung: Anpassung der Software; Zeitdauer: 2 Monate (November-Dezember 2018)
2. Stufe: Inhalt: Analyse der jeweils 10 besten Athleten/-innen in Abhängigkeit von der Schwimmart dem Geschlecht und der Streckenlänge auf Basis der Jahrtausendbestenlisten (ab 2000) des DSV; Ziel: Erstellung des Datenmaterials für die Erzeugung der Technikleitbilder; Arbeitsleistung: Sichtung und Auswahl der Videodaten, Bereitstellung, Einspeisung und Analyse der Videos, Ausgabe der 2D-Koordinaten; Zeitdauer: 3 Monate (Januar-April 2019)
3. Stufe: Inhalt: Erstellung des Technikleitbildes auf Basis einer Hauptkomponentenanalyse mit der Möglichkeit einer Berücksichtigung der Streckenlänge und des Geschlechts; Ziel: Erzeugung eines Technikleitbildes in Form eines Lichtpunktläufers für jede Schwimmart; Arbeitsleistung: Statistische Verarbeitung und Ableitung der Hauptfaktoren; Zeitdauer: 2 Monate (März-Mai 2019)
4. Stufe: Inhalt: Implementierung der Technikleitbilder in die Software zur Vollautomatische zeitkontinu-ierliche Bestimmung intrazyklischer Phasengeschwindigkeiten mittels hochmoderner tiefer neuronaler Netze in einer Bildüberlagerungsfunktion (Bild-in Bild); Ziel: Verbesserung der Rückmeldung an SchwimmerInnen und TrainerInnen; Arbeitsleistung: Sichtung und Überarbeitung der Informationsmaterialien für SchwimmerInnen und TrainerInnen, Implementierung der Technikleitbilder zur Analysefunktion; Zeitdauer: 2 Monate (Juni-Juli 2019)

Ergebnisse

Um dieses neue Expertenwissen optimal an die Trainer/-innen und Schwimmer/-innen weiterzugeben, ist eine direkte Zusammenarbeit mit den Olympiastützpunkten vorgesehen. Nur so ist gewährleistet, dass sämtliche Nachwuchs- und Spitzenathleten von den Ergebnis-sen des Service-Forschungsprojektes profitieren können, wenn an den Olympiastützpunkten regelmäßig und systematisch beraten werden. In den Wissenstransfer sind somit Fachwis-senschaftler, Stützpunktbetreuer sowie Trainer/-innen und Schwimmer/-innen eingebunden.