Verbesserung der Laufökonomie durch die Verlagerung des Kraftangriffspunktes nach anterior und durch die Erhöhung der Achillessehnensteifigkeit sowie Maximalkraft der Plantarflexoren, mit dem Ziel die Modifikation des Muskeloutputs in den Beinen als ein Mechanismus für die Ökonomie zu belegen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Arampatzis, Adamantios (Humboldt-Universität zu Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Abteilung Sportmedizin, Tel.: 030 2093-46047, a.arampatzis at hu-berlin.de)
Forschungseinrichtung:Humboldt-Universität zu Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Abteilung Sportmedizin
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070604/17-18)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2017 - 12/2018
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020170100001
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Als Kriterium zur Bewertung der Laufökonomie wird die Höhe des Sauerstoffverbrauchs im Steady-State Zustand bei einer vorgegebenen submaximalen Geschwindigkeit verwendet. Bei Athleten die etwa die gleiche VO2max aufweisen, kann die Laufökonomie die sportliche Leistung determinieren und ein entscheidender Einflussfaktor sein. Trotzdem existieren in der internationalen Literatur nur wenige Arbeiten, die durch Training die Laufökonomie gezielt verbessern konnten. In der beantragten Studie planen wir die Effizienz der Kraftgenerierung während des Laufen durch eine Umverteilung des muskulären Kraftoutputs in den unteren Extremitäten (von proximalen zu distalen Muskeln) zu steigern, um die Laufökonomie so zu verbessern. Die Umverteilung des Kraftoutputs wird durch eine trainingsinduzierte Verlagerung des Angriffspunktes der Bodenreaktionskraft nach anterior (vom Rückfuß- zum Mittelfußlauf) erreicht. Darüber hinaus, werden wir den Effekt einer trainingsinduzierten Steigerung der Steifigkeit der Achillessehne und der maximalen Kraftkapazität der Plantarflexoren auf das Muster des Fußaufsatzes untersuchen, um den Mechanismus der beobachteten Verbesserung der Laufökonomie identifizieren zu können.

Planung

Es werden 60 erfahrene Läufer rekrutiert und randomisiert auf zwei Trainingsgruppen und eine Kontrollgruppe verteilt. Trainingsgruppe 1 erhält ein feedback-gesteuertes Techniktraining zur Modifikation des Fußaufsatzes mit dem Ziel der Verlagerung des Angriffspunktes der Bodenreaktionskraft nach anterior. Trainingsgruppe 2 absolviert ein Training zur Verbesserung der Achillessehnensteifigkeit und kontraktilen Kapazität parallel zur ihrem regulären Lauftraining. Die Kontrollgruppe wird kein spezielles Training absolvieren. Vor und nach den Interventionen werden deren Effekte auf die Laufökonomie, den Hebelarm der Bodenreaktionskraft, die resultierenden Gelenkmomente, die Achillessehnensteifigkeit und die kontraktile Kapazität diagnostiziert.

Ergebnisse

Nach erfolgreichem Abschluss der Studie würden wichtige Kenntnisse über die Mechanismen der Verbesserung der Laufökonomie zu Verfügung stehen. Darüber hinaus erlauben die klar definierten angewendeten Trainingsreize (vom Rückfuß- zum Mittelfußlauf über den Schrittindex sowie das isometrische Training) eine direkte Übertragbarkeit in die sportliche Praxis ohne aufwendiges Know-how. Die Kenntnisse können direkt in die Entwicklung von praxisnahen Trainingsmaßnahmen leichtathletischer Disziplinen fließen und wären für den Leistungssport sowohl unter dem Gesichtspunkt der Leistungssteigerung als auch unter dem Gesichtspunkt der Effizienz der Trainingssteuerung von enormer Bedeutung.
Darüber hinaus planen wir für den Transfer der erhobenen wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Trainingspraxis: 1) eine Beratung und Auskunft für die Mitarbeiter des Olympiastützpunktes (OSP) Berlins sowohl während als auch am Ende der Projektzeit, 2) die Veranstaltung von Workshops für Trainer/innen in Zusammenarbeit mit dem OSP-Berlin, 3) die Vorstellung der Befunde in nationalen und internationalen Tagungen, 4) die Publikation der Befunde in Fachzeitschriften und 5) den Transfer in die universitäre Lehre.