Belastungssteuerung im Schwimmsport auf der Basis individueller Leistungsdiagnostik im Kraul-, Rücken- und Schmetterlingsschwimmen (Folgeprojekt)

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Hottenrott, Kuno (Universität Halle-Wittenberg / Institut für Medien, Kommunikation und Sport / Department Sportwissenschaft , kuno.hottenrott at sport.uni-halle.de)
Mitarbeiter:Solimann, Ahmed (Universität Halle-Wittenberg / Institut für Medien, Kommunikation und Sport / Department Sportwissenschaft ); Hahn, Andreas (Universität Halle-Wittenberg / Institut für Medien, Kommunikation und Sport / Department Sportwissenschaft ); Embacher, Frank (Universität Halle-Wittenberg / Institut für Medien, Kommunikation und Sport / Department Sportwissenschaft )
Forschungseinrichtung:Universität Halle-Wittenberg / Institut für Medien, Kommunikation und Sport / Department Sportwissenschaft
Finanzierung:Sachsen-Anhalt / Landesregierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2005 - 12/2006
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020161200202
Quelle:Forschungsportal Sachsen-Anhalt

Ziel

Eine Analyse der in der Schwimmpraxis angewendeten leistungsdiagnostischen Verfahren zeigt, dass fast ausschließlich Stufentests mit Laktatbestimmung im Kraulschwimmen die Grundlage für die Belastungssteuerung aller Hauptschwimmtechniken darstellen. Die muskuläre Beanspruchung und aerob/anaerobe Leistungsfähigkeit der Schwimmer in den einzelnen Schwimmtechniken ist jedoch sehr unterschiedlich, so dass es problematisch erscheint, leistungsdiagnostische Befunde eines Stufentests in einer Schwimmtechnik auf andere Schwimmtechniken zu übertragen.
Ziel dieser Studie war es, die aerob/ anaerobe Leistungsfähigkeit von Athleten in den einzelnen Schwimmtechniken zu bestimmen, um daraus neue Erkenntnisse für die Belastungssteuerung im Schwimmsport zu gewinnen.

Planung

Methodik: An der experimentellen Untersuchung nahmen sechs Schwimmer (Alter: 16,8±1,0 Jahre) und acht Schwimmerinnen (15,9±1,9 Jahre) teil. Sie absolvierten in einem dreimonatigen Zeitraum jeweils drei Stufentests mit fünf Teilstrecken über 200m im K, R, und S. Die Belastungsintensität für die Stufentests wurde prozentual von der aktuellen Bestzeit abgeleitet. Der Test erfolgte nach dem Einschwimmen (1200 m). Vor und nach jeder Belastungsstufe wurde aus dem kapillaren Ohrblut die Laktatkonzentration (La) bestimmt und die Herzfrequenz (Hf) gemessen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede (p<0,05) in den Parametern Schwimmgeschwindigkeit (V), Laktat und Herzfrequenz bei den drei untersuchten Schwimmtechniken. Bei gleicher Geschwindigkeit werden beim Kraulschwimmen signifikant niedrigere Laktatwerte erreicht als beim Rücken- und Schmetterlingsschwimmen. Beim Schmetterlingsschwimmen erreichten die Schwimmer bereits auf der niedrigsten Belastungsstufe Laktatkonzentrationen von über 5 mmol/l. Auf der letzten Belastungsstufe mit maximaler Schwimmgeschwindigkeit werden bei allen drei Techniken etwa die gleichen Laktat- und Herzfrequenzwerte erzielt. Beim 2. und 3. Messzeitpunkt (nach 4 bzw. 9 Wochen) zeigt die Laktat-Geschwindigkeits-Kurve in allen drei Schwimmtechniken eine Rechtsverschiebung.

(Zwischen)Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede (p<0,05) in den Parametern Schwimmgeschwindigkeit (V), Laktat und Herzfrequenz bei den drei untersuchten Schwimmtechniken. Bei gleicher Geschwindigkeit werden beim Kraulschwimmen signifikant niedrigere Laktatwerte erreicht als beim Rücken- und Schmetterlingsschwimmen. Beim Schmetterlingsschwimmen erreichten die Schwimmer bereits auf der niedrigsten Belastungsstufe Laktatkonzentrationen von über 5 mmol/l. Auf der letzten Belastungsstufe mit maximaler Schwimmgeschwindigkeit werden bei allen drei Techniken etwa die gleichen Laktat- und Herzfrequenzwerte erzielt. Beim 2. und 3. Messzeitpunkt (nach 4 bzw. 9 Wochen) zeigt die Laktat-Geschwindigkeits-Kurve in allen drei Schwimmtechniken eine Rechtsverschiebung.