Leistungsdeterminierende Faktoren und Auswirkungen von differenten Trainingsinterventionen bei Short Track Elite- und Nachwuchsathleten

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Bruhn, Sven (Universität Rostock / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 0381 498-2753, sven.bruhn at uni-rostock.de)
Mitarbeiter:Felser, Sabine (Universität Rostock / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 0381 498-2744, sabine.felser at uni-rostock.de)
Forschungseinrichtung:Universität Rostock / Institut für Sportwissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070704/17-18)
Kooperationspartner:Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:02/2017 - 07/2018
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020161200189
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

In Themenkomplex I sollen mittels eines Bewegungsschlittens unilateral maximale Kräfte während isometrischer und konzentrischer Beinstreckbewegungen unter stabilen und instabilen Bedingungen gemessen werden. Während der Kraftmessungen werden die Muskelaktivitäten der für den Vortrieb und für die Spung- und Kniegelenkstabilisierung relevanten Beinmuskeln abgeleitet. Parallel finden Untersuchungen auf dem Eis zur Leistungsfähigkeit beim Start und im Kurvenlauf statt. Auf Grundlage der Ergebnisse sollen Zusammenhänge und Interdependenzen zwischen Kraft, Bewegungskoordination und Laufleistung untersucht werden. Im Anschluss an diese Untersuchungen erfolgt eine 12-wöchige Trainingsintervention. Für die Intervention werden die Athleten parallelisiert in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei eine Gruppe ein konventionelles Krafttraining absolviert und die andere Gruppe dieselben bzw. vergleichbare Übungen unter instabilen Bedingungen ausführt. Somit beinhaltet dieser Themenkomplex die vergleichende Untersuchung der Wirksamkeit von konventionellem Krafttraining und Krafttraining unter instabilen Bedingungen auf die neuromuskuläre Aktivierungsfähigkeit, die Maximalkraft der unteren Extremitäten und die Laufleistung.
Im Themenkomplex II werden Untersuchungen mittels der Interpolated Twitch Technik durchgeführt, um Aussagen über die willkürliche Aktivierungsfähigkeit treffen zu können. Auf Grundlage dieser Ergebnisse sollen Zusammenhänge und Interdependenzen zwischen willkürlicher Aktivierung, Kraft und Laufleistung untersucht werden. Ein weiteres Ziel ist die Erfassung der neuromuskulären Ermüdungserscheinungen der Quadricepsmuskulatur nach einem maximalen Lauf über 1000 m. In dieser Hinsicht soll untersucht werden, ob sich die belastungsinduzierten Ermüdungserscheinungen auf der Ebene des zentralen Nervensystems (zentral) oder auf muskulärer
Das Untersuchungsdesign ist auf 18 Monate angelegt. Eine Aufschlüsselung des Verlaufs ist als Arbeits- und Zeitplan angehängt.

Ergebnisse

Die Ergebnisse dieser Studie lassen einen Vergleich der Anpassungserscheinungen von konventionellem Krafttraining und Krafttraining unter instabilen Bedingungen im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit bei Short Track Nachwuchsathleten zu. Die Auswertung der Längsschnittdaten soll Aufschluss darüber geben, welche Trainingsmaßnahme (stabil vs. instabil) besser geeignet ist, um die Short Track Performance zu optimieren.
Die Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Kraft, neuromuskulärer Aktivierung und Koordination sowie Start- und Kurvenlaufzeit sollen für die Präzisierung des Leistungsstrukturmodells für die Sportart Short Track genutzt werden.
Auf Grundlage der Ergebnisse des Themenkomplexes II, willkürliche Aktivierung, können Zusammenhänge zwischen Kraftfähigkeiten, Muskelansteuerung und Laufleistung bestimmt werden. Zudem kann den Trainern dargelegt werden, wie der momentane Ist-Zustand ihrer Athleten im Hinblick auf die willkürliche Aktivierung der Beinstreckmuskulatur ist. Dadurch ist eine individuelle Trainingskonzeption mit einer auf den Athleten abgestimmten Schwerpunktsetzung möglich. Die Analyse der neuromuskulären Funktion des M. quadriceps femoris vor und nach dem 1000 m Lauf ermöglicht erstmalig Aussagen zur Gewichtung zentraler und peripherer Beiträge zur Ermüdung bei Short Track Athleten.
Die Ergebnisse der Studie sollen umfangreich mit den Trainern, Sportwissenschaftlern (IAT, OSP Rostock und Chemnitz-Dresden) und Athleten kommuniziert und diskutiert werden, wozu sich Trainertagungen, Fortbildungen und Kaderlehrgänge anbieten. Zudem kann die Gestaltung des Trainings in Hinblick auf die Faktoren Kraft und Koordination beratend begleitet werden.
Die wissenschaftliche Ergebnissicherung soll durch Beiträge bei nationalen und internationalen Kongressen bzw. schriftlichen Publikationen geleistet werden.