Aufbau und Überprüfung eines biomechanischen Messplatzes zur Evaluation von paralympischen Radsportlern mit Unterschenkelprothesen sowie die Konstruktion und Validierung einer modularen Testprothese

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Hirschmüller, Anja Nicole (Universität Freiburg / Medizinische Universitätsklinik / Department für Orthopädie und Traumatologie, Tel.: 0761 270-74680, anja.hirschmueller at uniklinik-freiburg.de)
Forschungseinrichtung:Universität Freiburg / Medizinische Universitätsklinik / Department für Orthopädie und Traumatologie
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070403/16)
Kooperationspartner:Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2016 - 12/2016
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020160200003
Quelle:Profi / Projektmeldung

Planung

Im ersten Projektteil wurde der Einsatz verschiedener biomechanischer Messmethoden an einem im Rahmen des Projektes aufgebauten Messplatz evaluiert und ein effektives Setup etabliert.
Im 2. Jahr des laufenden Forschungsprojektes soll nun in erster Linie die modulare Testprothese konstruiert und an unterschenkelamputierten Testpersonen evaluiert werden. Darüber hinaus soll diese auch bei den unterschenkelamputierten Kaderathleten des DBS eingesetzt werden um die bestehenden individuellen Versorgungen anhand der Messergebnisse zu optimieren.
Im dritten Schritt soll dann über einen bereits konzipierten Fragebogen die zu Grunde liegende Hypothese eines möglichen Leistungszuwachses einerseits und einer geringeren Rate an Stumpfproblemen oder orthopädischer Beschwerden andererseits geprüft werden.
Die erfolgten Arbeitsschritte und deren Ergebnisse entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Zwischenbericht.
Die nächsten Arbeitsschritte sehen vor:
1) Integration der Kraftmesssensoren in den Messplatz
2) Entwurf und Konstruktion der Testprothese: In der Entwurfsphase werden verschiedene Ideen zur Umsetzung der Rohrlängenverstellung (Längenjustierung), sowie zur Anbringung der skalierenden Gewichte und Gelenkmechanismen gesammelt und konstruktiv umgesetzt (vgl. graphische Darstelllungen im Zwischenbericht)
3) Belastbarkeitstests der Prothese an der Materialprüfmaschiene
4) Einsatz der Prothese im bestehenden Messplatz: Die modulare Testprothese wird an unterschenkelamputierten Testpersonen evaluiert
5) Evaluation der unterschenkelamputierten Kaderathleten des DBS um n anhand der Messergebnisse Hinweise für eine gewinnbringende Modifikation der bestehenden individuellen Versorgung zu geben
6) Evaluation der Veränderungen anhand einen bereits konzipierten Fragebogen

Ergebnisse

Wissenschaftlich: Die Teilprojektergebnisse werden auf nationalen Kongressen sowie in wissenschaftlichen Zeitschriften mit Schwerpunkt Biomechanik, Sportorthopädie, Sportwissenschaft und Prothetik/Orthetik vorgestellt/veröffentlicht.
Wirtschaftlich: Die zielgerichtete Optimierung von Prothesen bzw die Erstanpassung anhand der modularen Testprothese hat eine hohes Potential Konstruktionskosten im Bau von Radprothesen einzusparen.
Das Prothesenkonzept wird entsprechend der gewonnenen Erkenntnisse weiter entwickelt und mit möglichen Herstellern diskutiert. Somit könnte ein Prothesenfuß entwickelt werden, welcher im späteren Verlauf vom ambitionierten Hobby- bis hin zum Leistungssportler verwendet werden kann und ein deutlich optimiertes Verhalten beim Radfahren aufweist.