Zusammenfassung

In diesem Projekt wird untersucht, (1) wie sich bei Nachwuchskaderathleten/innen im Beach(Volleyball) geteilte Aufmerksamkeitsleistungen durch Aufmerksamkeitstraining verändern und (2) inwiefern sich diese Aufmerksamkeitsleistungen auf sportspielspezifische Wahrnehmungs-Handlungssituation auswirken. Ziel des Projekts ist es, Leistungsverbesserungen in sportspielspezifischen Entscheidungssituationen zu ermöglichen.
Das Projekt besteht aus mehreren, individuellen Test- und Interventionsphasen (prä-post-Interventionsdesign).
In den Testphasen werden (1) geteilte Aufmerksamkeitsleistungen, (2) Leistungen in einer laborbezogenen Block/-Abwehrsituation und (3) psychometrische und motorische Testleistungen erhoben. In der Interventionsphase trainieren die Teilnehmer/innen individuell mithilfe eines Software-Programms (Neurotracker©CORE). Parallel dazu findet ein praktisches, volleyballspezifisches Transfertraining mit Anforderungen an das Verfolgen und Detektieren relevanter visueller Reize statt.
Das Projekt mit 20 Athletinnen/en des Bundesstützpunkt Münsters läuft zwei Jahre.
Jan-Feb16: Vorbereitung Messplätze Einarbeitung von Hilfskräften etc.
Feb16-Nov17: Test- und Interventionsphase (individuell angepasst).
Woche 1: T0 (1. Messzeitpunkt): geteilte Aufmerksamkeitsleistung (GAL), kognitive, motorische, volleyballspezifische Leistungen (LD)
Woche 3/4: T1 GAL, LD
Woche 4/12: Interventionsphase, acht Wochen, zwei TE pro Woche mit a) Neurotracker©CORE Programm, b) volleyballspezifisches Transfertraining
Woche 12/13: T2 Post-Test: GAL; LD
Woche 13/14: Transfer-/Retentionstest: GAL, LD
Mar-Nov17: Datenauswertung
Sept-Dez16: Zwischenbericht
Feb-Mar17, Aug-Dez17: Abschlussbericht
Transferleistung 2016: Trainerausbildung (ca. Mai16), inter/nationale (Naspspa, Jun16; Köln, Jul17) Tagungen, fachpraktische Lehre
2017: Trainerausbildung, diverse Tagungen (DVS, Naspspa, DVV-Symposium), Lehre.
Durch die Intervention können Athlet/innen ihre geteilten Aufmerksamkeitsleistungen verbessern und im Spiel umsetzen. Es werden Verbesserungen im peripheren Sehen erwartet, u. a. um adäquatere Entscheidungen im Wettkampfgeschehen zu treffen.
Durch die Tätigkeit Ralph Bergmanns als Landes- und Stützpunkttrainer im Bereich Beach (Westdeutscher Volleyballverband) und Christian Wolf (Bundestützpunkttrainer Halle, Münster) ist es möglich, das Aufmerksamkeitstraining direkt in den Trainingsbetrieb zu integrieren. Zudem können Erkenntnisse und Inhalte aus diesem Projekt durch ihre Multiplikatorenwirkung im Rahmen der Trainerausbildung im Westdeutschen Volleyballverband (Ralph Bergmann, Christian Wolf) einfließen. Die vorhandene Vernetzung zu anderen (Volleyball-)Verbänden, Stützpunkttrainern (z.B. Elmar Harbrecht, Berlin) ermöglichen die nationale Weiterverbreitung in andere Bundesländer und Regionen. Auch in die Ausbildung von angehenden Lehrkräften und Trainer/innen in den fachpraktischen Seminaren "Volleyball", "Beachvolleyball", "Enhancing Beachvolleyball Performance", "Enhancing Volleyball Performance" an der WWU Münster fließen die Erkenntnisse des Projekts mit ein. Neben der Verbreitung auf fachpraktischer Seite werden die Ergebnisse außerdem auf nationalen und internationalen Kongressen sowie in Zeitschriften präsentiert. Im nationalen Bereich bietet das jährlich stattfindende DVV-Symposium, das gleichermaßen Wissenschaft und Praxis anspricht, eine gute Plattform. Weitere Transferwirkungen entstehen durch aktive Teilnahme der Projektnehmer und der Trainer an der dvs Sportspieltagung (2016 im Rahmen der Tagung "Teaching Games for Understanding"). Publikationen in Volleyballfachzeitschriften, eine Trainerhandreichung sowie wissenschaftliche Publikationen werden durch dieses Projekt ermöglicht.