MiSpEx: Neuromuskuläre Kontrolle der Stabilisierung des Rumpfes (Parallelstudie 6)

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Arampatzis, Adamantios (Humboldt-Universität zu Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Abteilung Trainings- und Bewegungswissenschaften, Tel.: 030 2093-46045, a.arampatzis at hu-berlin.de)
Mitarbeiter:Moreno Catalá, María; Laube, Gunnar; Schroll, Arno
Forschungseinrichtung:Humboldt-Universität zu Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Abteilung Trainings- und Bewegungswissenschaften
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 080102A/11-14)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:05/2012 - 12/2014
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020141100053
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

I. Vorhabensziel: Entwicklung von Markern zur Bewertung der Rumpfstabilität und des Beschwerderisikos basierend auf den muskulären Kapazitäten der Rumpfmuskulatur, der neuromuskulären Kontrolle der Rumpfstabilität und der sensomotorischen Adaptationsfähigkeit. Es werden Trainingsinterventionen entwickelt und bei Personen mit Rückenbeschwerden angewandt, um ihre Effekte auf die neuromuskuläre Kontrolle der Stabilisierung des Rumpfes zu bewerten.
II. Arbeitsplanung: Zur Identifikation von aussagekräftigen diagnostischen Marker in Bezug zur Rumpfstabilität, die sowohl im Spitzensport als auch in der Gesamtgesellschaft eine Bewertung des Beschwerderisikos erlauben, werden zunächst 60 Probanden, sowohl Leistungssportler als auch Teilnehmer aus der normalen Bevölkerung, mit und ohne Rückenbeschwerden rekrutiert. In weiteren drei Untersuchungsgruppen (Personen mit Rückenbeschwerden, jeweils n=20) werden folgende Interventionen im Vergleich zur Kontrollgruppe durchgeführt (Trainingsdauer 12 Wochen): Intervention 1: klassisches Krafttraining mit Geräten; Intervention 2: Perturbationen (es werden lokale und globale Störimpulse auf die Teilnehmer initiiert um die neuromuskuläre Koordination der Rumpfmuskulatur zu trainieren). Messmethoden/Messgrößen: (1.) Diagnostik der Kraftkapazität der Rumpfmuskulatur: Sie wird an einem Dynamometer (Biodex, System 3, New York) quantifiziert. Es werden isometrische MVC´s in 3 verschiedenen Muskellängen und isokinetische MVC´s mit 2 verschiedenen Winkelgeschwindigkeiten (Flexion und Extension) angewandt.; (2.) Diagnostik der neuromuskulären Kontrolle der Stabilität des Rumpfes: (a) zur Diagnostizierung der reaktiven Fähigkeit als auch der Antizipationsfähigkeit wird eine Stabilitätsanalyse des Rumpfes nach plötzlichen Kraftstörungen (erwartete und unerwartete Pertubationen) durchgeführt. Dies wird mittels eines Quick-release-Experiments und eine Reihe von unerwarteten Perturbationen, die durch die Auslenkung eines Motors gewährleistet wird, erfasst.; (b) Zur Stabilitätsanalyse mittels nicht linearer Lyapunov-Analyse wird ein David-Rotationsgerät mit einer Rotation von 30° benutzt (statische Situation). In einer dynamischen Situation hebt der Proband ein leichtes Gewicht im Stand über 40 Zyklen (Rumpf Rotation-Flexion und Rotation-Extension).; (3.) Diagnostik der sensomotorischen Adaptationsfähigkeit: um mögliche sensomotorische Adaptationsprozesse zu quantifizieren, wird der zweite Versuchsaufbau (siehe 2a) in 7 Episoden durchgeführt.
III. Geplante Ergebnisverwertung: In einem weiteren Schritt kann der Zusammenhang der entwickelten Marker auf die Qualität der neuromuskulären Kontrolle von verschiedenen sportartspezifischen Wettkampfbewegungen überprüft und damit Transferindexe entwickelt werden.