Teambuilding - eine ethnographische Studie zum Verhältnis von Organisation und Disposition im professionellen Volleyball

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Alkemeyer, Thomas (Universität Oldenburg / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 0441 798-4622, thomas.alkemeyer at uni-oldenburg.de)
Mitarbeiter:Michaeler, Matthias (Universität Oldenburg / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 0441 7984599, matthias.michaeler at uni-oldenburg.de)
Forschungseinrichtung:Universität Oldenburg / Institut für Sportwissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070904/14-15)
Kooperationspartner:Deutscher Volleyball-Verband
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2014 - 12/2015
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020140100006
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Das zentrale Ziel des Vorhabens besteht darin, auf der Grundlage transsequentieller ethnographischer bzw. praxeographischer Analysen von Praktiken des Übens, Trainierens und Spielens im professionellen Volleyball Einblick in die Mechanismen der Mobilisierung und Herstellung einer überwiegend impliziten Mitspielkompetenz sowie eines überindividuellen organisationalen Wissens zu gewinnen. Hieraus sollen zum einen allgemeine Erkenntnisse für die sportsoziologische Spiel- und Trainingsforschung sowie die methodologische Weiterentwicklung von Theoriemodellen gewonnen werden, die es erlauben, die teambezogene Organisation von Wissen und Können präziser zu erfassen; zum anderen soll ein dezidiert anwendungsbezogenes Beratungswissen abgeleitet werden, das zur Optimierung der Organisation von Trainingsprozessen im Leistungssport beitragen kann.

Planung

Ethnographische Feldbeobachtungen bei einer professionell betriebenen Damen-Volleyballmannschaft wurden über eine Saison bereits vor Beginn des Projekts durchgeführt. Es schlossen sich an: Sichtung des erhobenen Materials in den ersten drei Monaten; sequentielle Analyse einer Trainingseinheit und Schreiben eines Artikels; transsequentielle Analyse einer Episodenkette und Verfassen eines weiteren Artikels; Analyse des individuellen Sportlerkörpers und des Mannschaftskörpers als Trägermedium von ausgeformten Dispositionen und Verfassen eines Artikels; Endredaktion des Abschlussberichts und Erstellung eines Programms für ein Trainer-Ausbildungsmodul.

Ergebnisse

Publikation von mindestens drei Artikeln in einschlägigen Zeitschriften und eines Abschlussberichts; Veranstaltung von Workshops zusammen mit dem DVV; Entwicklung eines Ausbildungsmoduls, das an der Trainerakademie Köln im Bereich der Sportsoziologie sowie in Seminaren für die Weiterbildung von Trainern angeboten werden soll.

(Zwischen)Ergebnisse

In unserem bereits veröffentlichten Artikel konnten wir zeigen, wie im Zusammenspiel zwischen Spielerin, Trainer, Videoaufnahmegerät, Netz und Bällen usw. das Einzel-Training der Zuspielerin als ein spezifisches sozio-materielles Arrangement organisiert wird, das als ‚Beobachtungsdispositiv` wirksam wird. Es entfalten sich verschiedenste, ineinander verwobene diskursive wie nicht-diskursive Praktiken, in denen ein (mehr oder weniger) kompetenter ‚Vollzugskörper` des Zuspielens in Erscheinung treten und bearbeitet werden kann. Deutlich wird, dass es im Trainingssetting nicht nur um das Einschleifen routinierter Bewegungsabläufe geht, sondern um die Ausformung und Einstellung eines verkörperten Spielsinns, der es der Zuspielerin erlaubt, die sich im Spiel ergebenden Spielräume routiniert kreativ zu nutzen und zu deuten.