Individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe I - ein interdisziplinäres Projekt zum Zusammenhang von Bewegung und Lernen

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Neuber, Nils (Universität Münster / Institut für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Bildung und Unterricht im Sport, Tel.: 0 251 83-32361, Nils.Neuber at uni-muenster.de); Wagner, Heiko
Mitarbeiter:Eckenbach, Karin; Pfitzner, Michael; Golenia, Marion Eva; Dirksen, Tim; Bohn, Christiane
Forschungseinrichtung:Universität Münster / Institut für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Bildung und Unterricht im Sport
Finanzierung:Unfallkasse Nordrhein-Westfalen ; Unfallkasse Hessen ; Unfallkasse Nord ; Unfallkasse Berlin ; Gemeinde-Unfallversicherungsverband Hannover; Bayerische Landesunfallkasse
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:08/2011 - 07/2014
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020120100041
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

Aktuelle Erkenntnisse der Neurowissenschaft deuten auf enge Zusammenhänge von Bewegung und Lernen hin. Durch Bewegung kann die Entwicklung des sensomotorischen Könnens, welches sich auf das Lernleistungsvermögen auswirkt, gefördert werden. Des Weiteren lassen sich kognitive Kontrollprozesse, die die Grundlage der Lernleistung im Sinne einer nicht automatisierten Aufgabenbewältigung darstellen, positiv beeinflussen. Um das lernleistungsförderliche Potenzial von Bewegung zu nutzen, mangelt es bisher allerdings an empirisch fundierten Hinweisen für die schulische Praxis. Während erste Ableitungen den Bereich der frühkindlichen Bildung erreicht haben, werden Forschungsbefunde im Sekundarbereich noch völlig vernachlässigt, obwohl auch die Zeit des schulischen Überganges von der Primarstufe in die Sekundarstufe I hochentwicklungsbedeutsam ist. In dem 2014 abgeschlossenen Projekt wurde diese Zielgruppe im Rahmen eines Feldvorhabens im schulischen Setting in den Blick genommen. Zentrales Projektziel war zunächst die Entwicklung eines Screeningverfahrens, das einer Evaluierung kognitiver sowie sensomotorischer Leistungen von Schülerinnen und Schülern dient. Anschließend wurden bewegungsbasierte Interventionsmaßnahmen zur Förderung beider Fähigkeitsbereiche erarbeitet. Diese wurden in einer halbjährigen kontrollierten Prä-Post-Studie an vier Gesamt und Realschulen im Münsterland mit insgesamt 452 Schülerinnen und Schülern in den Sportunterricht integriert und evaluiert. Die Gegenüberstellung der Leistungsentwicklungen in den Interventions- und Kontrollgruppen zeigte einen positiven interventionsbedingten Effekt auf verschiedene kognitive sowie sensomotorische Leistungsbereiche. Darüber hinaus konnten Effekte im Hinblick auf schulleistungsnahe Bereiche (Rechen-/Schreibleistung) nachgewiesen werden. In der nächsten Projektphase, die derzeit beantragt wird, sollen die Förderinhalte in das alltägliche Handeln von (Sport-)Lehrkräften implementiert werden.