Zusammenfassung

Die Eigenschaften von Sehnen sind für die Arbeitsweise der Muskelfasern und damit für die Bewegung und die Leistungsfähigkeit des Menschen von großer Bedeutung.
Es ist allgemein akzeptiert, dass Sehnen auf mechanische Belastungen, wie bei einem Training, mit plastischen Veränderungen reagieren können. Sehnengewebe adaptiert auf solche Belastungen durch eine Veränderung der strukturellen Zusammensetzung (mechanische Eigenschaften) und mit einer Erhöhung des Querschnittes (morphologische Eigenschaften). Kenntnisse über den Zusammenhang von definierten Belastungsstimuli/Trainingsreizen und der Adaptation der Sehne (am Beispiel der Achillessehne) sind v.a. für den Leistungssport hinsichtlich der Steigerung der sportlichen Leistung sowie für die Verletzungsprophylaxe von entscheidender Bedeutung. Der entscheidende Reiz, der eine Adaptation der Sehne auslösen kann ist die Dehnung des Gewebes (Längenänderung/Ruhelänge). Solche eine Dehnung kann aus mechano-biologischer Sicht durch die vier unabhängigen Parameter Dehnungsamplitude, Dehnungsfrequenz, Dehnungsrate und Dehnungsdauer appliziert werden. Ziel der jetzigen Studie ist es, den Einfluss einer gezielten Modulation der Dehnungsrate und Dehnungsdauer im Rahmen einer Trainingsintervention auf die mechanischen und morphologischen Eigenschaften der Achillessehne zu ermitteln. Je 13 männliche Probanden in zwei Gruppen trainieren über 17 Wochen 4x pro Woche zwei unterschiedliche Trainingsprotokolle, in denen die Dehnungsrate und Dehnungsdauer in Bezug zu einem Referenzprotokoll moduliert wird. Vor und nach dem Training werden die morphologischen und mechanischen Eigenschaften der Achillessehne untersucht. Die morphologischen Eigenschaften der Sehne werden über MRT-Aufnahmen ermittelt. Die mechanischen Eigenschaften ergeben sich aus einer kombinierten Messung der Sehnenkraft und korrespondierender Sehnenlängenänderung mittels Kraftmessgerät und Ultraschall. Die gewonnenen Erkenntnisse können im Leistungssport zur Steigerung der sportlichen Leistung sowie zur Verletzungsprophylaxe verwertet werden. Die gewonnenen Daten sollen in verschiedenen internationalen Publikationen veröffentlicht werden.