Einfluss intensiven Ausdauertrainings auf die maximale Sauerstoffaufnahme sowie Hämoglobinmasse bei U14-Nachwuchsfußballspielern

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Sperlich, Billy (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, Tel.: 0221 4982-4850); Marées, Markus de (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik)
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit: -
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020101100217
Quelle:www.dshs-koeln.de

Zusammenfassung

Ziele: Die Gestaltung der Trainingsintensität sowie des Umfangs in der Vorbereitung aus die Spielsaison im Fußballnachwuchstraining ist nach wie vor umstritten. Neueren Studien zufolge werden durch hochintensives bzw. zeitsparendes Training (FAUDE et al. 2008; GIBALA et al. 2008) ähnliche physiologische Effekte erzielt wie bei sehr umfangorientierten und entsprechend längeren Trainingseinheiten. Es gibt nur wenige vergleichbare Untersuchungen mit Altersbereich unter 14 Jahren im Fußballnachwuchs. Ziel dieser Studie war es die Auswirkungen von hochintensivem (HIT) vs. umfangsbetontem Training (HVT) auf die Sauerstoffaufnahme (VO2max) sowie Hämoglobinmasse (HB-Masse) und 1000m Zeit von U14-Spielern zu untersuchen. Methoden: Für einen Vergleich beider Trainingsmethoden wurden 19 U14-Nachwuchsspieler anhand ihrer Bestzeit über 1000m in zwei unterschiedlich trainierende Gruppen eingeteilt. Die Herzfrequenzverläufe eines jeden Spielers wurden in jeder Trainingseinheit telemetrisch erfasst (Acentas) Die HIT Gruppe trainierte bei ca. 90% maximalen individuellen Herzfrequenz (HFmax) bzw. bei 8,6±3,5 mmol/l Laktat. Die HVT bei 65-75% der HFmax und bei 1,3±0,5 mmol/l Laktat. Beide Gruppen absolvierten 4 Trainingseinheiten/ Woche mit entsprechenden Ausdaueranteilen. Die HIT-Gruppe absolvierte intensive intervallförmige Belastungen, die HVT-Gruppe bestritt gleichförmige Dauerbelastungen sowie moderate Fahrtspiele. Vor und nach 5 Wochen Training wurde in einem Stufentest (2,4m/s;0,4m/s/5min) auf einem Laufband (Woodway) die VO2max (ZAN600) erfasst. Eine Stunde nach dem Test wurde mittels Kohlenmonoxid-Rückatmungsmethode die HB-Masse bestimmt. Zudem absolvierten alle Probanden einen 1000m Lauf auf einem Fußballplatz. Zur Analyse der Gruppen- und Messzeitpunktvergleiche wurde eine zweifaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung herangezogen. Ergebnisse: Die VO2max (p=0,002; F=12,78) sowie 1000m-Laufzeit (p<0,001; F=19,10) verbesserten sich in beiden Gruppen signifikant ohne Gruppenunterschied. Für die HB-Masse konnte keine Unterschied im pre-post Vergleich gefunden werden (p=0,789; F=0,074). Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass HVT verglichen mit HIT, im Alter unter 14 Jahren im Fußball, nicht zwangsläufig effektiver ist. In dieser Studie wurden durch HIT in kürzerer Trainingszeit (30min HIT vs 60m HVT) gleiche Trainingseffekte im Bezug auf die wesentliche Ausdauerparameter VO2max sowie Laufzeit erzielt wie bei längeren Ausdauereinheiten. Die wesentlichen Anpassungen dabei sind nicht auf hämodynamische Trainingsanpassungen zurückzuführen. Durch eine solche Zeitersparnis könnten in der langfristigen Leistungsentwicklung andere Trainingsinhalte, wie z.B. spezifische Spieltechnik- und Krafttraining sowie Gruppentaktik verstärkt gefördert werden.