Zusammenfassung

In einem interdisziplinären Ansatz soll die Frage nach den notwendigen physiologischen Voraussetzungen, den limitierenden Faktoren der Belastbarkeit bzw. Infektanfälligkeit und notwendigen Interventionsmöglichkeiten zur Vermeidung bzw. Behandlung von Überlastungen und Ausfällen bei Nachwuchsleistungssportlern geklärt werden. Hierzu werden in enger Verzahnung drei etablierte Einrichtungen der TU München aus dem Bereich der klinisch-internistischen Sportmedizin, der Sportpsychologie und der klinischen Immunologie zusammen arbeiten. Untersucht werden 14-20 jährige Hochleistungssportler aus 4 unterschiedlichen Kategorien (Ausdauer-, Kraft-Ausdauer-, Spiel-, gewichtsbezogene Sportarten). Im Verlauf des vierjährigen Projektes soll in einem Stufenplan zum einen eine retrospektive Aufarbeitung eines großen Kollektivs von Nachwuchsathleten (n=1800) zur Ausarbeitung von geschlechts-, alters- und sportartspezifischen Normwerten erfolgen. In der prospektiven Analyse werden über 4 Jahre 250-300 Nachwuchsathleten im Rahmen ihrer jährlichen Routineuntersuchungen in Bezug auf Leistungs-, Belastungs- und Infekt- bzw. Immunparametern erfasst. Des weiteren sind Teilkollektive (n=60-80) für eine intensivierte Untersuchung, sowie eine Intervention unter besonderer Berücksichtigung spez. immunologischer Parameter und erweiterter diagnostischer Messgrößen vorgesehen. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Erarbeitung einer Datengrundlage zur Belastbarkeit und den damit verbundenen Problemen der Infektanfälligkeit/Immunkompetenz im Nachwuchsleistungssport. Auf der Basis der Bestandsauswertung werden Analysetools und Interventionsmöglichkeiten entwickelt, welche im Trainingsalltag dem betreuenden Umfeld der Athleten die Möglichkeit eröffnen, möglichst früh drohende Überlastungen zu erkennen und zu vermeiden. Im Rahmen des Transfers in die Sportpraxis sollte damit ein entscheidender Beitrag zur Absicherung einer hohen Belastbarkeit und Trainierbarkeit im Nachwuchsleistungssport geleistet werden.