Gesellschafts- und Kulturgeschichte des Sports und der Körperkultur in der Sowjetunion

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Katzer, Nikolaus (Deutschland / Bundeswehr / Helmut-Schmidt-Universität Hamburg / Professur für Geschichte des 19. und 20. Jh. unter bes. Berücksichtigung Mittel- und Osteuropas, katzer at hsu-hh.de)
Forschungseinrichtung:Deutschland / Bundeswehr / Helmut-Schmidt-Universität Hamburg / Professur für Geschichte des 19. und 20. Jh. unter bes. Berücksichtigung Mittel- und Osteuropas
Finanzierung:Deutsche Forschungsgemeinschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2006 - 12/2011
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020091100134
Quelle:DFG - Datenbank GEPRIS

Zusammenfassung

Ziel des Forschungsprojekts ist die Analyse und die Darstellung der kontingenten gesellschaftlichen und sozialen Dynamik des sowjetischen Sports. Der Sport und die Körperkultur sollen als Mittel sozialer Disziplinierung, als Feld neuer gesellschaftlicher Hierarchisierungen, als konstituierende Faktoren nationaler Selbstbilder und als Medien der Außendarstellung untersucht werden. Der Sport bildet eine Schnittfläche zentraler Bezugsfelder der sowjetischen Moderne, der Diskurse über Technik und Naturwissenschaften, über Biologie, Medizin und Hygiene, über Geschlechterverhältnisse und über den Neuen Menschen sowie der Entwicklung moderner Massenmedien. Es wird von der These ausgegangen, dass die Bewegungskulturen der sowjetischen Gesellschaft einen Schlüssel zum Verständnis sowjetischer Modernekonzepte bilden, und zwar indem diese Bewegungskulturen die Veränderungsenergien im sowjetischen Menschenbild und den entsprechenden Raumkonstruktionen mitbestimmten. Der Sport als Instrument eines staatlich gesteuerten social engineering barg sozialen Sprengstoff und konnte zum Indikator schleichender gesellschaftlicher Erschöpfungszustände werden. Im Kern richtet sich das Forschungsinteresse also auf das Spannungsverhältnis zwischen der affirmativen und der subversiven Wirkung gesellschaftspolitisch modellierter Körperkonzepte und Sportpraktiken. Ausgehend von den thematischen Schwerpunkten Körper, Raum und Medien sollen die Sportmilieus erfasst werden, welche einer vollkommenen politischen Indienstnahme zumindest partiell widerstrebten. Projekthomepage siehe unter: http://www.fizkultura.de/index.php .