Die Bestimmung von Energiebedarf und Energiebilanz im Spitzensport - Evaluation im Spitzensport eingesetzter, für die Normalbevölkerung validierter Verfahren zur Bestimmung des Grund- und Gesamtenergieumsatzes sowie der habituellen Energiezufuhr und -bilanz

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Mayer, Frank (Universität Potsdam / Humanwissenschaftliche Fakultät / Institut für Sportmedizin und Prävention, Tel.: 0331 9771768 , fmayer at uni-potsdam.de)
Mitarbeiter:Carlsohn, Anja
Forschungseinrichtung:Universität Potsdam / Humanwissenschaftliche Fakultät / Institut für Sportmedizin und Prävention
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070115/09)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2009 - 12/2009
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020090300014
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

Vorhabenziel: Spitzenathleten stellen eine Subpopulation mit spezifischen nutritiven Bedürfnissen und Ernährungsgewohnheiten dar, was bei der Erfassung und Bewertung des Ernährungszustandes eines Athleten Berücksichtigung finden sollte [Magkos 2003]. Eine valide Erfassung des Gesamt-Energiebedarfs ist im Spitzensport zwingend notwendig, um individuelle Empfehlungen für eine Ernährung, die das sportliche Training optimal unterstützt entwickeln zu können [Broad 2008]. Zu hinterfragen ist hierbei, ob in praxi angewandte, für körperlich moderat aktive Personen entwickelte Verfahren uneingeschränkt auch auf Leistungssportler übertragbar sind (und zu validen Ergebnissen führen). Das vorliegende Projekt hat demnach zum Ziel:
(1) die Validität der Anwendung von derzeit häufig eingesetzten, jedoch nicht für den Spitzensport entwickelten Ernährungsprotokollen zu überprüfen,
(2) bei der Berechnung des Grundumsatzes mögliche Unterschiede zwischen Spitzenathleten und der Normalbevölkerung bezüglich wesentlicher Determinanten (z.B. Körperkomposition und Zusammensetzung der fettfreien Körpermasse) zu analysieren und die Reliabilität von Algorithmen zur Bestimmung des Grundumsatzes im Spitzensport populationsspezifisch zu berechnen und
(3) die Validität der Anwendung von PAL-Richtwerten im Spitzensport zu prüfen.
Arbeitsplanung und geplante Ergebnisauswertung
(1) Zur Überprüfung der Validität verschiedener Ernährungsprotokolle, die entweder für moderat aktive Personen entwickelt wurden oder speziell die Ernährungs- und Supplementierungsgewohnheiten von Athleten abfragen, hat sich die Bilanzierung von Energiezufuhr und Energieumsatz bei Gewichtskonstanz etabliert. Im Rahmen der Studie wird der Energieumsatz mithilfe von doubly-labelled-water (DLW) bestimmt, eine Methode, die derzeit als ‚Gold Standard' der Energieumsatzmessung im (Trainings-)Alltag betrachtet wird. Die Messgenauigkeit wird hierbei mit 1-3%, die Reproduzierbarkeit mit 2-8% angegeben. Als Feldmethode angewandt, beträgt die Variation des Messverfahrens ca. 4% [Schoeller 1996; Livingstone 2003].
(2) Um zu überprüfen, ob sich etablierte, jedoch nicht für Leistungssportler validierte Algorithmen zur Bestimmung des Ruheumsatzes zur Anwendung im Spitzensport eignen, ist die Bestimmung der intra-individuellen Varianz zwischen berechneten und gemessenen Ruheumsatzwerten bei Sportlern und moderat Aktiven notwendig. Hierfür werden im Rahmen der Studie Ruheumsatzmessungen mittels indirekter Kalorimetrie durchgeführt sowie der Ruheumsatz anhand verschiedener Algorithmen und zuvor erhobener anthropometrischer Daten berechnet.
(3) Die Aktivitätsniveaus (physical activity level, PAL) werden als Quotient aus mittels DLW bestimmtem Energieumsatz und dem Ruheumsatz aus der spirometrischen Messung (indirekte Kalorimentrie) dargestellt und mit Richtlinien der WHO und ACSM für die Anwendung bei moderat Aktiven bzw. Spitzensportlern verglichen.