Anpassung des Wintersporttourismus in den deutschen Mittelgebirgen an Klimawandel und Witterungsvariabilität (Gis-Klischee)

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Roth, Ralf-Dieter (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Natursport und Ökologie, Tel.: 0221 4982-7380, roth at dshs-koeln.de)
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Natursport und Ökologie
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit: -
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020080600185
Quelle:www.dshs-koeln.de

Zusammenfassung

In den deutschen Mittelgebirgsregionen ist der Wintertourismus traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor, der maßgeblich die wirtschaftliche Prosperität und die Entwicklung dieser Gebirgsräume beeinflusst. Die Adaption an die zu erwartenden klimatischen Veränderungen im Schneesport ist zukünftig zwingend in raumbezogenen Entwicklungskonzepten und Planungsaufgaben zu berücksichtigen. Folgende Fragen sind entscheidend:
1. Auf welche raumbezogenen Veränderungen der Schneesicherheit haben wir uns in welchen Zeiträumen einzustellen?
2. Welche Flächen stehen dem Skisport zu bestimmten Zeitschnitten zur Verfügung?
3. Wie können vor diesem Hintergrund „stranded investments“ in Infrastrukturen vermieden werden?
4. Welche Anpassungsstrategien können für die deutschen Mittelgebirge entwickelt werden?
Das Projekt GIS-KliSchee verfolgt die Zielsetzung flächenscharf auf der Basis von Klimamessdaten, Relief, Oberflächentypen, Strömungsfeld und Einstrahlung unter Einsatz von Satellitenbildern das lokale Schneepotenzial zu erfassen und wahrscheinliche Änderungsszenarien, abgeleitet aus regionalen Klimamodellrechnungen, flächenscharf vorzuhalten. Die Einbindung in ein Geographisches Informationssystem (GIS) ermöglicht die Integration von Daten zu bestehenden Infrastruktureinrichtungen, ökologischen Vorranggebieten und ökonomischen Parametern, so dass ein für die räumliche Planung nutzbares Expertensystem entsteht, mit dem Investitionsentscheidungen vorbereitet werden können und – je nach Schneepotenzial – unterschiedliche Adaptionsstrategien vorgeschlagen werden.
Methodischer Ansatz von GIS-Klischee:
GIS-KliSchee kombiniert in räumlich differenzierter Betrachtungsweise die naturräumliche Raumausstattung in Form von Relief, Schneeangebot und Beschneiungspotenzial mit Infrastruktureinrichtungen, Schutzgebiete für Natur und Landschaft und anderen anthropogenen Raumelementen. Dadurch wird ein differenziertes Planungsinstrument für die Fortentwicklung von Wintersportdestinationen geschaffen. Methodisch neu sind neben der spezifischen Kombination aus flächenscharfer Darstellung des Schneepotentials, anthropogener Landschaftsausstattung und Infrastruktur folgende Punkte:Der Einsatz eines meteorologischen Modells zur Abschätzung des Schneepotenzials im mesoskaligen Bereich (< 3 km räumlicher Auflösung), ergänzt um die geländeklimatologische Raumdifferenzierung des Schneesportpotenzials, unter Einbezug von Fernerkundungsdaten, dieesermöglichtimSubkilo­meterbereich(<250 m) Aussagen zum Schneepotenzial zu treffen, sowie die Zusammenführung aller entscheidungsrelevanten Datenebenen in einem Expertensystem.