Die Dienstleistungsnachfrage im Freizeitsektor - eine ökonometrische Modellierung des Ausgabenverhaltens von Privathaushalten in Deutschland auf Basis von Daten der laufenden Wirtschaftsrechnungen

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Pawlowski, Tim (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportökonomie und Sportmanagement, Tel.: 0221 4982-6098, pawlowski at dshs-koeln.de)
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportökonomie und Sportmanagement
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2007 - 07/2009
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020071200451
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

I. Vorhabensziel:
Untersuchungsgegenstand: Die vorliegende Arbeit zielt auf eine theoretisch fundierte sowie methodisch konsistente Analyse der Nachfrage nach Freizeit-, Unterhaltungs- und Kulturdienstleistungen ab. Das Vorhaben begründet sich dabei aus den zahlreichen inhaltlichen, theoretischen und methodischen Defiziten in der bisherigen Forschung. Im Fokus der Untersuchung stehen die in Deutschland getätigten Konsumausgaben der privaten Haushalte. Auf Basis von charakteristischen Haushaltsmerkmalen wird versucht, haushaltstypspezifische Ausgabenverhaltensmuster aufzudecken. Neben diesem in erster Linie mikroökonomisch orientierten Forschungsvorhaben wird darüber hinaus ein makroökonomischer Erkenntnisgewinn (z.B. die ökonomische Bedeutung einzelner Freizeitdienstleistungen) für Wissenschaft und Praxis erwartet. Theoretisches Modell: Im Rahmen der Arbeit finden die aus der neoklassischen Nachfragetheorie hergeleiteten Working-Leser-Modelle Anwendung. Um den Besonderheiten der Nachfrage im Freizeit-, Unterhaltungs- und Kulturbereich gerecht zu werden, wird die von Working (1943) und Leser (1963) entwickelte Grundform mit Hilfe der demographischen Verschiebung (Pollak & Wales, 1992) um relevante Faktoren (nachfrageseitige und angebotsseitige Freizeitmöglichkeiten sowie Freizeitpräferenzen) erweitert. Methode: Als Datengrundlage werden die für Deutschland repräsentativen Stichproben (2005: n=7.591, 2006: n=7.724) der Laufenden Wirtschaftsrechnungen des Statistischen Bundesamtes herangezogen. Zur Aufdeckung von Konsum beeinflussenden Faktoren finden Regressionsanalysen mit insgesamt 18 Ausgabenkategorien als jeweils abhängige Variable Anwendung. Der methodische Schwerpunkt der Arbeit liegt in der angemessenen Behandlung von Nullbeobachtungen. Um verzerrte Schätzergebnisse zu vermeiden, finden daher verschiedene Tobit-Modelle Anwendung.
II. Arbeitsplanung
Im Juli 2009 abgeschlossenes Dissertationsprojekt.
III. Geplante Ergebnisverwertung: Dissertation

(Zwischen)Ergebnisse

Das Gesamtvolumen der untersuchten Freizeitdienstleistungen pro Jahr betrug jeweils über 25 Mrd. €, von denen 11 Mrd. € auf den Bereich der Sport- und Erholungsdienstleistungen und 14 Mrd. € auf den Bereich der Kulturdienstleistungen entfielen. Mit Werten von vereinzelt über 50 Prozent können die geschätzten Mikrosimulationsmodelle die Varianzen der Budgetanteile gut erklären. Mit den haushaltstypspezifischen Ausgabenunterschieden sowie den demographisch gegliederten Ausgabenelastizitäten werden zwei konkrete Anwendungsbeispielen für die Nutzung der gewonnenen Erkenntnisse vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus werden Anregungen für künftige Forschungsvorhaben in diesem Bereich gegeben.