Belastungssteuerung mit der Herzfrequenz und Herzfrequenzvariabilität beim Radsporttraining mit Kindern

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Hottenrott, Kuno (Universität Halle-Wittenberg / Institut für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Trainingswissenschaft & Sportmedizin , Tel.: 0345 55-24433, hottenrott at sport.uni-halle.de)
Mitarbeiter:Gebhardt, Gerold
Forschungseinrichtung:Universität Halle-Wittenberg / Institut für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Trainingswissenschaft & Sportmedizin
Finanzierung:Drittmittel
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:10/2005 - 12/2006
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020070700366
Quelle:Forschungsportal Sachsen-Anhalt

Zusammenfassung

Bereits im Kindesalter beginnt der mehrjährig und systematisch geplante Trainingsprozess im Radsport. Hervorzuheben ist hier vor allem die Rolle der Regeneration im Trainingsprozess, insbesondere nach intensiven Trainingseinheiten und Wettkämpfen. Ein unmittelbarer Bezug zur Regenerationsfähigkeit wird dabei dem vegetativen Nervensystem zugesprochen.
Ziel der Untersuchung war es, mit Hilfe der Herzfrequenz und Parametern der morgendlichen und abendlichen HRV ein Trainingslageraufenthalt bei Kindern im Radsport zu analysieren und in Beziehung zum absolvierten Training zu setzen.
An den Untersuchungen nahmen elf gesunde Kinder teil, welche aktiv Leistungssport betrieben und an Wettkämpfen teilnahmen. Zu Beginn der Untersuchungen erhielt jeder der elf Probanden ein speicherbares Herzfrequenzmessgerät (Polar Vantage NV) sowie ein Trainingstagebuch. Zusätzlich wurden die drei Messzeitpunkte bestimmt (morgens, während des Trainings und abends). Im gesamten Untersuchungszeitraum erfolgte die Herzfrequenzmessung während des Radtrainings ebenfalls mit dem Polar Herzfrequenzmessgerät Vantage NV im 15 s Aufzeichnungsmodus.
Die morgendlichen Ruheherzfrequenzen zeigten während des Trainingslagers tendenziell eine allmähliche Absenkung. Diese ist allerdings weniger als Anpassung an die Trainingsbelastung zu interpretieren, sondern basierte primär auf der kurzfristigen Klimaänderung. Diesem allgemeinen Verlauf entsprechend, zeigte sich keine Beziehung zwischen der Ruheherzfrequenz und der Trainingsstruktur. Ähnlich verhielten sich die morgendlichen HRV-Werte. Die Analyse der abendlichen Ruheherzfrequenzen lässt allerdings eine Beziehung zur vorhergehenden Trainingsbelastung vermuten. Zurückzuführen ist dies wahrscheinlich auf verzögerte Regenerationsprozesse nach langandauernden Belastungen, was sich in einer erhöhten Herzfrequenz noch Stunden nach dem Training wiederspiegelte. Die abendlichen HRV-Werte standen in einem engen Verhältnis zu den abendlichen Ruheherzfrequenzen. Die Untersuchungsergebnisse decken sich mit denen von Berbalk (1999) und sensibilieren für eine individuelle Beurteilung der Parameter der HRV in der trainingsbegleitenden Belastbarkeitsdiagnostik. Des Weiteren zeigte sich eine infektbedingte Abnahme der HRV. Hier erwies sich die HRV als sensiblerer Parameter gegenüber der herkömmlichen Ruheherzfrequenzmessung. Die Belastungsherzfrequenzen der Kinder hinsichtlich des Trainings im Grundlagenausdauerbereich stimmten mit den theoretischen Vorgaben in der Literatur überein. Kritischer hingegen muss das Training im Kompensationsbereich betrachtet werden. Dies entsprach nicht den Zielvorgaben.