Sport in der Schulentwicklung: von der sportbezogenen Schulprogrammentwicklung zur kooperativen Schulsportforschung

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Stibbe, Günter (Pädagogische Hochschule Karlsruhe / Institut für Bewegungserziehung und Sport, Tel.: 0721 925-4700, guenter.stibbe at ph-karlsruhe.de)
Forschungseinrichtung:Pädagogische Hochschule Karlsruhe / Institut für Bewegungserziehung und Sport
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2005 - 12/2007
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020070600247
Quelle:FORIS-Datenbank

Zusammenfassung

Seit 1998 bildet die sportbezogene Schulentwicklung einen zentralen Forschungsschwerpunkt. In verschiedenen Projekten ging es dabei um Fragen der Einbindung von Bewegung, Spiel und Sport in das Schulkonzept mithilfe der Schulprogrammarbeit. Die besondere Bedeutung des Schulprogramms liegt vor allem darin, dass sich die an Schule Beteiligten in einem pädagogischen Diskurs auf die wesentlichen erzieherischen Zielsetzungen der jeweiligen Schule verständigen. Das Schulprogramm dokumentiert gleichsam die Verdichtung des pädagogischen Konsens' in schriftlicher Form. Im Konzept des Schulprogramms werden also wesentliche Erkenntnisse der Schulqualitätsforschung hinsichtlich der Merkmale und Bedingungen guter Schulen aufgenommen. Das Schulprogramm stellt eine sinnstiftende, verbindliche Orientierungsgrundlage für schulische Entwicklungsvorhaben dar, gibt ihnen Richtung und Ziel, schafft damit Klarheit und Transparenz der pädagogischen Arbeit der einzelnen Schule. Ihm kommt aus Sicht der Einzelschule eine pragmatische instrumentelle Bedeutung für die Schulentwicklungsplanung zu. Die bisherigen Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sich die Hoffnungen auf die Wirkungen des Schulprogramms offenbar als begründet erweisen. Zumindest scheint sich das Schulprogramm für viele Lehrkräfte als ein sinnvolles, nachvollziehbares Schulentwicklungskonzept darzustellen. Hinsichtlich der empirischen Forschungslage ist allerdings festzustellen: Im deutschsprachigen Raum gibt es derzeit nur wenige Studien, die sich gezielt mit der Initiierung, dem Ablauf, den Gelingensbedingungen und den Wirkungen der Schulprogrammarbeit befassen. Fallstudien im Sinne der Handlungsforschung und inhaltsanalytische Auswertungen zum Schulprogramm sind Raritäten. Hier setzt das aktuelle Projekt "Kooperative Schulsportforschung" an. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass sich ein eher pragmatisches Vorgehen in der Schulentwicklung, das an originär pädagogischen Fragestellungen ansetzt und Alltagsbelastungen von Lehrkräften berücksichtigt, als eine wirksame Strategie einer bewegten Schulentwicklung erweisen kann. Die systematische Schul(programm)entwicklung wird durch ein gemeinsames pädagogisches Schwerpunktthema bzw. Pilotprojekt eingeleitet, an dem zunächst nur die interessierten Kolleginnen und Kollegen einer Schule beteiligt sind. Gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe wird das ausgewählte Projekt über einen längeren Zeitraum geplant, erprobt und im Blick auf schulische Veränderungsprozesse evaluiert. Die Pilotprojekte an verschiedenen weiterführenden Schulen in Karlsruhe beschäftigen sich mit den pädagogischen Schwerpunkten "Gestaltung eines bewegten Pausenhofkonzeptes" und "Sportprojekte mit außerschulischen Partnern". "Kooperation" und "Triangulation" stellen dabei die leitenden Prinzipien dar. Seit langem ist bekannt, dass für einen gelingenden Schulentwicklungsprozess der Aufbau einer Kooperationskultur in der Schule von entscheidender Bedeutung ist. "Kooperation" ist in diesem Projekt in mehrfachem Sinne zu verstehen: als Förderung der Zusammenarbeit und Kommunikation der Kollegiumsmitglieder untereinander, mit anderen Schulen der Region, mit Studierenden und Wissenschaftlern der PH. "Triangulation" bedeutet, die wissenschaftliche Erforschung aus unterschiedlichen Blickwinkeln - als Daten-, Untersucher-, Theorien- und Methoden-Triangulation - anzulegen.