Ballschule - leicht gemacht. Bewegungsförderung und Ernährungsberatung für übergewichtige und adipöse Kinder

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Roth, Klaus (Universität Heidelberg / Institut für Sport und Sportwissenschaft, Tel.: 06221 544643, klaus.roth at issw.uni-heidelberg.de); Roth, Christina (Universität Heidelberg / Institut für Sport und Sportwissenschaft, Tel.: 06221 544643, christina.roth at issw.uni-heidelberg.de)
Mitarbeiter:Hegar, Ulrike
Forschungseinrichtung:Universität Heidelberg / Institut für Sport und Sportwissenschaft
Finanzierung:Eigenfinanzierung; Manfred-Lautenschläger-Stiftung ; Günter-Reimann-Dubbers-Stiftung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:07/2006 - 07/2009
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020070400177
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

I Vorhabensziele:
Trennscharfe Evaluation und flächendeckende Etablierung von Bewegungsförderung und Ernährungsberatung sind in den letzten Jahren zu etablierten Bausteinen in der Behandlung von Übergewicht und Adipositas geworden. Wissenschaftlich abgesicherte, nachhaltig wirksame und flächendeckend übertragbare Konzepte für Kinder fehlen allerdings. In dem Projekt wird daher in einem ersten Schritt eine Studie durchführt, die eine trennscharfe Evaluation der Effekte von Bewegungsförderung und Ernährungsberatung ermöglicht. Erstmals wird in einem Sportprogramm dabei nicht nur eine Verbesserung der gesundheitlichen Merkmale angestrebt. Durch Kompetenzvermittlung in den Ballspielen wird der Einstieg in Vereinsgruppen mit dem Ziel des langfristigen Sporttreibens gefördert. Der zweite Schritt ist durch die flächendeckende Etablierung von Angeboten in der Metropolregion Rhein-Neckar gekennzeichnet.
II Arbeitsplanung:
Interdisziplinäre Forschung: In vielen sportwissenschaftlichen Studien wurden keine medizinischen Parameter erhoben. Von Verbesserungen in den koordinativen und den konditionellen Fähigkeiten wurde häufig indirekt auf positive gesundheitliche Auswirkungen geschlossen. Die tatsächliche gesundheitliche Entwicklung ist damit aber nicht ausreichend dokumentiert. Andererseits wurden in medizinischen Studien und in Programmen von Kliniken sportwissenschaftliche Inhalte in Form von Bewegungsangeboten umgesetzt, ohne die motorische Entwicklung und die Leistungsfähigkeit zu bestimmen. Zum jetzigen Kenntnisstand ist daher interdisziplinäre Forschung dringend notwendig, um die Wirkmechanismen der zentralen Bausteine „Bewegungstherapie“ und „Ernährungsberatung“ zu klären. Allein disziplinübergreifende Ansätze können derzeit zur Weiterentwicklung sinnvoller Therapiemaßnahmen beitragen.
III Ergebnisverwertung:
Förderung langfristiger sportlicher Aktivität: Ein großes Defizit der bislang angebotenen Therapiemaßnahmen wird darin gesehen, dass alle Programme ausschließlich auf die Gewichtsreduktion abzielen. Sicher ist dieses Ziel nicht in Frage zu stellen. Es darf aber nicht die einzige Vorgabe für den Erfolg eines Programms bleiben. Nach Beendigung des Programms nehmen viele Kinder wieder zu, weil es nicht gelungen ist, das Bewegungsverhalten langfristig zu verändern. Ein Kind wird dauerhaft nur dann Sport treiben, wenn es Anschluss an eine Vereinsgruppe findet. Die Gewichtsreduktion allein trägt hierzu nicht bei. Die Kinder müssen in der Therapie auch sportartbezogene Kompetenzen erwerben, um in einer Vereinsgruppe auf Akzeptanz zu stoßen. Deshalb ist es unumgänglich, Therapieprogramme auch danach auszurichten, sportartbezogene Fertigkeiten zu vermitteln.