Kohäsion in der sportwissenschaftlichen Forschung

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Rethorst, Sabine (Universität Bielefeld / Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft / Abteilung für Sportwissenschaft); Pahmeier, Iris
Forschungseinrichtung:Universität Bielefeld / Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft / Abteilung für Sportwissenschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit: -
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020040100007

Zusammenfassung

Zusammengehörigkeitsgefühl und Teamgeist ? diese Begriffe kennzeichnen ein charakteristisches Phänomen in Sportgruppen und zwar sowohl in leistungsorientierten Sportmannschaften wie auch in freizeitorientierten Fitness- und Vereinsgruppen. Unter den sozialen Einflüssen im Prozess der Bindung an sportliche Aktivität wird im deutschsprachigen Raum neben dem Konstrukt des sozialen Rückhalts auch das Modell der Kohäsion von Carron, Widmeyer und Brawley (1988) diskutiert. Gruppenkohäsion wird als Konstrukt betrachtet, das sich aus den Dimensionen Attraktivität der Gruppe für das Individuum bezüglich der gemeinsamen Aufgaben und Ziele (ATG-T), Attraktivität der Gruppe für das Individuum bezüglich der sozialen Beziehungen (ATG-S), Geschlossenheit der Gruppe bezüglich der Aufgaben und Ziele (GI-T) und Geschlossenheit der Gruppe bezüglich der sozialen Beziehungen (GI-S) zusammensetzt. Im allgemeinen wird davon ausgegangen, dass sich eine günstige Wahrnehmung der Kohäsion positiv auf die Bindung an sportliche Aktivität auswirkt. Obwohl kanadische Ergebnisse bei Spink und Carron (1992, 1993) sowie Ergebnisse von Wagner (2000) im deutschsprachigen Raum annahmekonforme Unterschiede hinsichtlich des Teilnahmeverhaltens zeigten, ergaben sich in anderen Studien keine durchgehend eindeutigen Unterschiede zwischen Aussteigerinnen und Dabeibleiberinnen. Ursachen für diese unbefriedigende Ergebnislage sind zunächst auf der methodischen Ebene zu suchen. Ziele des Projekts sind daher die Überarbeitung des Messinstruments GEQ-FIT, die Sammlung von Erkenntnissen zur Entwicklung der Kohäsionswahrnehmung über die Zeit (Frage nach dem adäquaten Erhebungszeitpunkt), insbesondere bei neu zusammengesetzten Gruppen und die Sammlung von Erkenntnissen zur Bedeutung unterschiedlicher Sportstadien für die Kohäsion. Schließlich sollen die Auswirkungen der Kohäsionswahrnehmungen auf das Teilnahmeverhalten an gesundheitsorientierten Sportkursen untersucht werden.