Durchführung und Überprüfung eines Sprungkrafttrainingsblocks bei Leistungsschwimmerinnen und -schwimmern - eine praxisrelevante Studie (Kurztitel: Krafttraining im Schwimmen)

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Schmidtbleicher, Dietmar (Universität Frankfurt am Main / Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Bewegungswissenschaften, Tel.: 069 79824524, schmidtbleicher at sport.uni-frankfurt.de)
Mitarbeiter:Recht, Miriam
Forschungseinrichtung:Universität Frankfurt am Main / Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Bewegungswissenschaften
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070707/02)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2002 - 09/2002
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020021100412

Zusammenfassung

Eine Leistungssteigerung im heutigen Hochleistungsschwimmsport kann aufgrund der bereits realisierten hohen Trainingsumfänge vorwiegend durch eine Verbesserung des Wirkungsgrades des Trainings erreicht werden. Dies erfordert von Trainerinnen und Trainern eine optimale Trainingsplanung, die gewährleistet, dass alle für die Wettkampfleistung relevanten Einflussgrößen ihre optimale Ausprägung mit dem Eintritt in die Hauptwettkampfperiode erreicht haben. Leistungsdiagnostische Maßnahmen im DSV verdeutlichen, dass die Mehrzahl der deutschen Hochleistungsschwimmerinnen und -schwimmer Defizite bzgl. der Kraftfähigkeiten der Beinstrecker aufweisen. Gleichzeitig existieren nur wenige und zum Teil widersprüchliche Veröffentlichungen zur Planung des schwimmerischen Kraft- und Sprungkrafttrainings. Als besonderes Problem stellt sich im Spitzenbereich des Schwimmsports die negative Beeinflussung der zu entwickelnden leistungsrelevanten Kraftfähigkeiten durch die notwendigen hohen Trainingsumfänge im vorwiegend ausdauerorientierten Wassertraining dar. Daher ist Gegenstand des geplanten Forschungsprojektes die Erprobung der Wirksamkeit eines Trainings der Schnellkraftfähigkeiten der Beinextensoren im Saisonverlauf mit dem Ziel, Erkenntnisse zur Planung des schwimmerischen Landtrainings zu gewinnen.

(Zwischen)Ergebnisse

Als ein erstes Ergebnis der Studie ist herauszustellen, dass die Gruppe der Schwimmerinnen und Schwimmer, welche einen monatlichen Trainingsumfang von über 120 km im Wasser zu absolvieren hatten, durch den 12wöchigen Krafttrainingsblock zur Verbesserung von Maximal- und Reaktivkrafteigenschaften der Beinstreckmuskulatur keine Leistungssteigerungen erfuhren. Da die angewandten Trainingsmethoden neben morphologischen Veränderungen der Muskel- und Sehnenelastizität vorwiegend neuronale Einflußgrößen des Kraftverhaltens ansteuern, ist eine optimale Anpassung nur durch ein Training im ermüdungsfreien Zustand möglich. Aus der Notwendigkeit, im Verlauf einer Wettkampfvorbereitungsperiode im Sportschwimmen hohe Trainingsumfänge im Wasser zu absolvieren, ergeben sich bei der Umsetzung dieser Anforderung erhebliche Schwierigkeiten. Es ist anzunehmen, daß ein neuronal orientiertes Training der Beinextensoren als permanenter Trainingsbestandteil im schwimmerischen Leistungs- und Hochleistungstraining eine wenig effektive Trainingsbelastung darstellt, da sie aufgrund überlagernder Effekte ohne adäquate physiologische Wirkung bleibt. Der Erfolg eines Schnellkrafttrainings auf die Wendenleistungen in Phasen des geringeren Trainingsumfangs (z.B. in der Vorwettkampfphase, im Nachwuchstraining) ist noch zu überprüfen.