Zusammenfassung

In der Wettkampf- und Traningspraxis der Sportspiele (u.a. Volleyball) kann häufig beobachtet, daß in kritischen Wettkampfsituationen (unter Zeit- oder Erfolgsdruck) bislang stabil erscheinenden Bewegungstechniken plötzlich störanfällig und instabil werden. Ergebnisse psychologischer Studien (SCHACK 2001) deuten darauf hin, daß Defizite in der mentalen Technikrepräsentation unter Wettkampfstress zu Fehlern in der Bewegungsausführung und zu einer Destabilisierung führen. Das vorliegende Forschungsprojekt verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, der auf eine Synthese zwischen quantitativen Verfahren der Bewegungsanalyse anhand kinematischer Bewegungsmerkmale und -muster (die vorrangig in der biomechanischen und der trainingswissenschaftlischen Forschung gebräuchlich sind) und eher kognitionspsychologisch ausgerichteten Analyseverfahren zur Erfassung mentaler Repräsentationen sportmotorischer Bewegungstechniken zielt. Zudem werden an Einzelfällen die Änderungen der kinematischen Bewegungsmerkmale und -muster sowie der entsprechenden mentalen Repräsentationen durch motorisches und mentales Training untersucht. Das Projekt setzt an an der Schnittstelle zwischen neuro-psychologischen Strukturen, die an der Bewegungssteuerung beteiligt sind, und der an der Peripherie sichtbaren Ausführung der Bewegung. Daraus ergibt sich auch die Praxisrelevanz des Forschungsprojekts.