Erweiterung, Einsatz und Evaluation des Psychologischen Diagnose und Trainingsprogrammes ProMent-V zur Leistungsoptimierung im Volleyball

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Schack, Thomas (Deutsche Sporthochschule Köln / Psychologisches Institut, Tel.: 0221 4982-553, schack at dshs-koeln.de)
Mitarbeiter:Engel, Frank; Fettke, Peggy; Heinen, Thomas
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Psychologisches Institut
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 071007/01-02)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2001 - 12/2002
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020021100388

Zusammenfassung

In dem Projekt sollen Arbeiten aus dem Projekt AZ 071007/01 (ProMent, Förderungsjahr 2001) systematisch weitergeführt werden.
Gegenstand des Projektes AZ 071007/01 (ProMent) ist die Entwicklung eines Psychologischen Diagnose- und Trainingsprogrammes zur Leistungsoptimierung im Volleyball. Dabei war das Programm bisher auf den Standardangriffsschlag ausgerichtet. Als wissenschaftlich und praktisch außerordentlich relevant hat sich allerdings die Frage nach Variationen des Angriffsschlages, nach der Repräsentation weiterer Techniken (Annahme, Zuspiel) und dem Zusammenspiel von Technikrepräsentation und Funktionskomponenten Mentaler Kontrolle im Leistungsvolleyball erwiesen.
Eine Zielstellung des Projektes ProMent (AZ 07/10/07/01) war die Erprobung des Programmes in Einzelfällen und eine Effektbestimmung als Einzelfallanalyse.
Das Programm (ProMent) wird nun hinsichtlich seiner Nutzbarkeit erweitert (ProMent-V) und unter Wettkampfbedingungen bei der Jugend-Nationalmannschaft (Frauen) eingesetzt und evaluiert. Dabei wird der Einsatz und eine differentielle Effektbestimmung des Programmes bei der gesamten Jugend-Nationalmannschaft Frauen und weiterhin bei der Juniorinnen-Nationalmannschaft angestrebt. Die Evaluation soll mit einer neuentwickelten und programmierten Version der Prä-Posttest-Analyse erfolgen. Mit Hilfe dieses Veränderungsmessverfahrens wird eine zielbezogene Effektbestimmung bei der gesamten Gruppe und in jedem Einzelfall möglich.
Dieser Schritt erscheint auch deshalb zweckmäßig, weil die bisherige Erfahrung mit ProMent erfolgversprechend sind und sich die bisherigen Resultate als ausgesprochen ergiebig für die Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen und für die Praxis erwiesen haben. So hat sich zu verschiedenen wissenschaftlichen Fragestellungen im Kontext von ProMent inzwischen eine Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Begleitteam der kubanischen Nationalmannschaft, deutschen universitären (z.B. Psychologisches Institut der Universität Leipzig) als auch außeruniversitären Einrichtungen (etwa Bereich Sportpsychologie am OSP München) etabliert. Weiterhin erweist sich der Praxistransfer über die direkte Zusammenarbeit mit den Nationalmannschaften und auch über A-Trainer-Weiterbildungen als sehr effektiv.

(Zwischen)Ergebnisse

Es konnten Mentalprofile für alle Spielerinnen der Juniorinnen-NM (2001); Spielerinnen der A-Nationalmannschaft Frauen (2001 und 2002) und für alle Spielerinnen der Jugend-NM (2002) ermittelt werden. Zum Vergleich wurden auch Mentalprofile der kubanischen NM (Frauen) ermittelt. Hier zeigte sich auch eine spielpositionsbezogene Ausprägung von Stresserleben. Die Zuspielerinnen erleben das Spiel als stärker belastend im Vegleich zu Spielerinnen auf anderen Positionen. Weiterhin wurden mentale Technikrepräsentationen des Angriffschlages ermittelt. Hier zeigen sich auch positionsbezogene Unterschiede in den mentalen Repräsentationen (Aussenangriff, Schnellangriff). Aufbauend auf diese mentalen Repräsentationen wurde ein mental unterstütztes Techniktraining und ein spezifisches mentales Training konzipiert und eingesetzt. Weiterhin wurden Routinen zur Stabilisierung des Aufschlages trainiert und deren Einsatz evaluiert. Erfolgreiche Vorbereitung der Juniorinnen-NM (Frauen) 2001 auf die WM-Qualifikation und Vorbereitung der Juniorinnen-NM 2001 auf die Weltmeisterschaft. Vorbereitung der Jugend-NM (Frauen)2002 auf das Acht-Nationen-Turnier. Die deutsche NM belegte den ersten Platz. Es wurde eine Untersuchung im Jahre 2002 an der neugebildeten Jugend-Nationalmannschaft (Frauen) nach dem Einsatz der Diagnose- und Trainingstools von ProMent-V vom 24-28.07.2002 in Kienbaum durchgeführt. Befragt wurden die Trainer, die Physiotherapeuten und die Spielerinnen mit einem eigens entwickelten Evaluationsfragebogen (Likert-Skalen, Fünfer-Rating). Die Ergebnisse sind auch hier als Prozentzahlen der maximalen Zustimmung (ja, sehr) ausgedrückt. Die Spielerinnen der Jugend-Nationalmannschaft (n= 14) gaben zu 88% an, dass Ihnen die Ergebnisse der Mentaldiagnostik wichtige Einblicke eröffnet hätte. Die Spielerinnen gaben zu 98 % an, dass diese Art der (psychologischen) Betreuung wünschenswert sei und sie gaben zu 85% an, dass sie von einer weiteren Zusammenarbeit Leistungsverbesserungen erwarten. Die Trainer gaben zu 100% (ja, sehr) an, dass die Ergebnisse der Diagnostik interessant sei. Weiterhin hätte Ihnen die Mentaldiagnostik wichtige Einblicke eröffnet (100%). Von einer weiteren Zusammenarbeit erwarten die Trainer zu 100 % (trifft zu) Leistungsverbesserungen.