Videokinematografische Analyse der Schwimmtechniken und des Bewegungsverhaltens sowie der erzielten Bestzeiten von körperbehinderten Schwimmern der internationalen Startklassen zwei bis fünf - zugleich eine Überprüfung der Berechtigung der Klassifizierungsprinzipien

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Innenmoser, Jürgen (Universität Leipzig / Institut für Rehabilitationssport, Sporttherapie und Behindertensport, Tel.: 0341 97-31650, Jinnenlei at t-online.de)
Mitarbeiter:Beise, Detlef
Forschungseinrichtung:Universität Leipzig / Institut für Rehabilitationssport, Sporttherapie und Behindertensport
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070405/01-03) ; Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2001 - 01/2002
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020020300120

Zusammenfassung

Das Klassifizierungsverfahren der funktionellen Startklassen im Schwimmen ist von seinem Ablauf her weitgehend vervollständigt. Dennoch sind die Kenntnisse zu den Massifizierungskriterien und die Möglichkeiten der Unterscheidung der Leistungen der Athleten zumindest in den Startklassen eins bis fünf bis heute nicht eindeutig geprüft (vgl. DALY / VANLANDEWIYCK 1999 und WU / WILLIAMS 1999 und INNENMOSER 2000). Der Ausgangspunkt für die Einschätzung schwimmerischer Leistungen ist einerseits die Schädigung, andererseits die daraus resultierende funktionelle Einschränkung; außerdem müssen aber auch die schwimmerischen Leistungen in Zuordnung zur vorgeschriebenen Schwimmtechnik beachtet werden. Die Startklassen eins bis fünf setzen sich zusammen aus Körpergehinderten mit schweren funktionellen Einschränkungen in Form von Amputationen, Lähmungen, Fehlbildungen der Gliedmaßen, Versteifungen der Gelenke und zerebralen Bewegungsstörungen. Der Spielraum der Durchführung von Schwimmtechniken solcher Athleten ist bis heute weitgehend unbekannt; inwieweit insofern die Athleten mit diesen verschiedenen Schädigungen in Klassen zusammengefaßt werden können, wurde noch nicht geprüft.

Hypothesen:
1. Eliteschwimmer (A-und B-Kaderathleten) weisen in den Klassen 2-5 jeweils ähnliche Bewegungstechniken auf.
2. Das Bewegungsverhalten/die Schwimmtechnik von Eliteschwimmern in den jeweiligen Klassen 2-5 ist deutlich anders und erklärt die unterschiedlichen schwimmerischen Leistungen auf vergleichbaren Strecken.
3. Mit dem Verfahren der Unterwasser-Videokinematografie können vergleichende Beurteilungsdaten und Klassifizierungskriterien ermittelt werden.

Zur Anwendung kommen die Verfahren der Unterwasser-Videokinematografie mit zwei Kameras und einer zugeordneten Überwasser-Videokamera. Die Datenauswertung wird mit Hilfe der Software SIMI-Motion und der Erfassung realer Schädigungsdaten und Wettkampfergebnisse erfolgen.

Die Bewegungstechniken der Probanden werden mit Hilfe der SIMI-Software im Hinblick auf die Weg-Zeit-Verläufe, die Geschwindigkeiten und die Beziehung zwischen Winkeländerungen der Gelenke und der Geschwindigkeits- und Beschleunigungswerte ausgewertet. Zusätzlich wird die qualitative Bewegungsanalyse mit Hilfe der Zwei-Bilder-Mischtechnik durchgeführt, um damit Athleten und Trainern einen anschaulichen Beitrag zu dem individuellen Bewegungs-verhalten der Athleten zu leisten.