Herzfrequenzvariabilität zur Beurteilung der Regeneration nach erschöpfenden Belastungen

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Schulz, Henry (Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sportmedizin, Tel.: 0234 32-23172, Henry.Schulz at Ruhr-Uni-Bochum.de); Heck, Hermann (Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sportmedizin, Tel.: 0234 32-24099, hermann.heck at ruhr-uni-bochum.de)
Mitarbeiter:Horn, Andrea
Forschungseinrichtung:Universität Bochum / Fakultät für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Sportmedizin
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070120/01-02)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2001 - 12/2001
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020011200125

Zusammenfassung

Die bisher publizierten Befunde zur Herzfrequenzvariabilität deuten auf eine mögliche Brauchbarkeit dieser Messgröße für die Trainingssteuerung im Hochleistungssport hin. Die wesentlichen zugrunde liegenden Mechanismen der Herzfrequenzvariation sind bekannt. Die Anwendung im Leistungssport setzt jedoch die Kenntnis des quantitativen Einfluss von körperlicher Belastung auf Parameter der Herzfrequenzvariabilität voraus. Die Untersuchung zum Verhalten der Herzfrequenzvariabilität nach erschöpfenden Ausdauerbelastungen unterschiedlicher Intensität und Dauer sollen dieses Defizit verringern.
Bei Belastungen unterschiedlicher Dauer und Intensität zeigen die Regenerationsprozesse einzelner Funktionssysteme unterschiedliche Zeitgänge auf. So ist z. B. der entleerte Kreatinphosphatspeicher der Muskulatur schon wenige Minuten nach Belastung im wesentlichen wieder aufgefüllt, die Füllung der entleerten Glykogenspeicher dauert hingegen 1-3 Tage, und Störungen des Hormonhaushaltes und der vegetativen Funktionen können nach Wettkämpfen, wie z. B. nach einem Marathonlauf, auch Wochen andauern. Wenn die Herzfrequenzvariabilität ein brauchbarer Indikator für die Regeneration sein soll, ist ein differentes Verhalten hinsichtlich des Auslenkens der HRV-Messgrößen von der Baseline sowie in der zeitlichen Dynamik bis diese wieder erreicht ist zu erwarten.

(Zwischen)Ergebnisse

Erste Zwischenergebnisse liegen zu dem Regenerationsprozess nach einer erschöpfenden1-km-Laufbelastung vor. Die morgendliche HRV und die autonome Reflexaktivität im Orthostase-Manöver unterliegen während der Regenerationsphase insgesamt einer sehr ausgeprägten inra- und interindividuellen Tag-zu-Tag-Variabilität, die ähnlich auch in der Phase der Basleline-Bestimmung vorlag. Dementsprechend lassen sich nach einer kurzen Belastungsdauer trotz erschöpfender Intensität im Mittel keine gerichteten Auslenkungen der autonomen Herzfrequenzregulation während morgendlicher Messungen beobachten. Erste Hinweise deuten jedoch darauf hin, dass die autonome Tonuslage empfindlich durch intensive Ausdauerbelastungen (21 km Lauf) gestört wird.