Zentralnervöses Aktivierungsniveau und motorische Fertigkeiten von Kindern nach erschöpfender Fahrradergometrie

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Brechtel, Lars (Humboldt-Universität zu Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Abteilung Sportmedizin, Tel.: 030 9717-2603, Lars.Brechtel at rz.hu-berlin.de); Wolff, Roland (Humboldt-Universität zu Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Abteilung Sportmedizin, Tel.: 030 9717-3525, Roland.Wolff at rz.hu-berlin.de)
Forschungseinrichtung:Humboldt-Universität zu Berlin / Institut für Sportwissenschaft / Abteilung Sportmedizin
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2000 - 09/2001
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020011200122

Zusammenfassung

Die Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF) erlaubt eine Abschätzung des zentralnervösen Aktivierungsniveaus, wobei für Erwachsene ein Zusammenhang mit motorischen Fertigkeiten und Belastungsparametern bestehen soll. Überprüft wurde, ob diese Zusammenhänge auch für Kinder bestehen und ob nach erschöpfenden Belastungen Unterschiede des Verhaltens der zentralen Aktivität im Vergleich zu Erwachsenen bestehen.

(Zwischen)Ergebnisse

Die Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF) erlaubt eine Abschätzung des zentralnervösen Aktivierungsniveaus, wobei für Erwachsene ein Zusammenhang mit motorischen Fertigkeiten und Belastungsparametern beste-hen soll. Bei 11 präpubertären Nachwuchsleichtathleten wurde überprüft, ob dies auch für Kinder (K) zutrifft. Die FVF wurde vor und 10 min. nach (10p) einem erschöpfenden Fahrradstufentest sowie für 7 erwachsene Kontrollprobanden (E) auch während Belastung bestimmt. Die Messung (Verfahren RA-8) erfolgte mit aufsteigender Frequenz (Schritte: 1,0 Hz im schwellenfernen, 0,5 Hz im schwellennahen Bereich; Darbietungs- und Pausenzeit jeweils 3 sec.). Begleitend wurden Herzfrequenz, Laktat, subjektive Belastung und respiratorische Parameter bestimmt. Bei K wurden Schnelligkeits-, Kraft-, Reaktions- und Rhythmisierungfähigkeiten getestet. FVF stieg für E signifikant an (Friedman's ANOVA: p<0,05) und blieb bis 10p erhöht, während für K die FVF im Mittel bei hoher Variabilität unverändert blieb. Bei E stieg die FVF im Mittel bei 80% der VO2-Peak an. FVF wies keinen Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit, den Belastungs-parametern und motorischen Fertigkeiten auf. Die Veränderung der FVF verhielt sich exponential invers zur Ruhe-FVF (r= -0,75, für K r= -0,93). Fazit: Kinder weisen im Gegensatz zu Erwachsenen nicht durchgängig eine zentralnervöse Aktivierung auf, wobei hohe Aktivierungszustände in Ruhe mit stärkerer Ermüdung nach Belastung einhergehen. Motorische Fertigkeiten verhalten sich im Kindesalter unabhängig von der FVF.