Stress und Stressbewältigung von Basketballschiedsrichtern

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Brand, Ralf (Universität Stuttgart / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 0711 685-3152, sekretariat at sport.uni-stuttgart.de)
Forschungseinrichtung:Universität Stuttgart / Institut für Sportwissenschaft
Finanzierung:Deutscher Basketball Bund ; Eigenfinanzierung; IGBS e.V.
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:10/1999 - 12/2001
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020000106588

Zusammenfassung

Über die Situation von Schiedsrichtern im Sportspiel ist bis heute nur sehr wenig bekannt. Gegenstand des Projekts ist daher die Beschreibung und Analyse des Wahrnehmens, Erlebens und Verhaltens von Schiedsrichtern der Sportart Basketball. Untersucht werden u.a. (1) der Grad der emotionalen Beanspruchung von Schiedsrichtern in verschiedenen Spielsituationen (2) auf der theoretischen Grundlage des Modells der Bewältigungsmodi (Krohne, 1993, 1996) kognitive Strategien im Umgang mit stressrelevanten Spielsituationen sowie (3) im Rahmen einer Methodenstudie zur qualitativen Analyse von Bild- bzw. Videodaten beobachtbare Verhaltenstrategien von Spitzenschiedsrichtern in stressrelevanten Spielsituationen. Sämtliche Untersuchungen werden vom Deutschen Basketballbund (DBB) sowie der Interessengemeinschaft der Basketball-Bundesligaschiedsrichter (IGBS e.V.) aktiv begleitet. Im Hinblick auf die Sportpraxis wird v.a. die Entwicklung und Aufbereitung von psychologischen Lehr- und Ausbildungsinhalten für Schiedsrichter (nicht nur der Sportart Basketball) angestrebt.

(Zwischen)Ergebnisse

(A) Basketballschiedsrichter fühlen sich in einzelnen Situationen einer ausgesprochen hohen emotionalen Beanspruchung ausgesetzt. Die ermittelten Rangfolgen von stressrelevanten Bereichen und Situationen ähneln sich, über die verschiedenen Ligen und damit Qualifikationsstufen der Schiedsrichter hinweg, sehr stark. (B) Spitzen-Schiedsrichter unterscheiden sich in dem von ihnen zur Bewältigung konfliktbeladener Situationen eingesetzten Verhaltensrepertoire sehr deutlich. Während einige Spielleiter nur von einer Strategie (z.B. einem ignorierenden Verhaltensstil) Gebrauch machen, setzen andere Spielleiter im Laufe eines Spiels sehr verschiedenartige Strategien ein (z.B. 'Entgegnen' oder 'Abpuffern'). Gerade bei diesen Schiedsrichtern ist überdies eine auffällige Bandbreite an konkreten Ausgestaltungsformen (z.B. an unterschiedlichsten Alltagsgesten und Gesichtsmimiken) zu beobachten. (Stand Projekthalbzeit: August 2000).