Todesfälle im Sport anhand von Versicherungsdokumentationen (SAUDIS)

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Parzeller, Markus (Dr. Markus Parzeller, Tel.: 06104 971991)
Mitarbeiter:Raschka, Christoph
Forschungseinrichtung:Dr. Markus Parzeller
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1992 -
Schlagworte:
Tod
Erfassungsnummer:PR019990106364

Zusammenfassung

Problemstellung: Todesfälle im Sport sensibilisieren die Öffentlichkeit, weil meist junge Athleten plötzlich bei der Ausübung ihrer Sportart versterben. Methodik: Diese epidemiologische, retrospektive Follow-up-Mortalitätsstudie (SAUDIS) basiert auf dem Datenmaterial der ARAG-Sportversicherung, sowie Krankenhausberichten, Notarztprotokollen und Autopsieberichten, umfaßt einen Zeitraum von 17 Jahren und erfaßt alle Todesfälle im Vereinssport in 11 Bundesländern. Neben der Erfassung der Todesursachen dient die Studie der Entwicklung von präventiven Ansätzen zur Vermeidung von plötzlichen Todesfällen beim Sport.

(Zwischen)Ergebnisse

Ergebnisse: Insgesamt wurden 2518 Todesfälle in 75 Disziplinen dokumentiert. Die meisten Todesfälle (n = 2388) betrafen Männer, während der Frauenanteil bei n = 130 (5,1 %) lag. Dem steht entgegen, daß Frauen fast 40 % der Vereinsmitglieder stellen. Die häufigsten Ursachen waren kardiovaskuläre Ereignisse (n = 1524 bzw. 60,5 %). Am häufigsten betroffen waren die Sportarten Fußball (n = 531), Tennis (n = 168), Tischtennis (n = 85), Kegeln (n = 83), Turnen (n = 80) und Handball (n = 65). Die häufigsten Diagnosen waren Myokardinfarkt und koronare Herzkrankheit. 775 kardiovaskuläre Todesfälle ereigneten sich beim Training und 749 beim Wettkampf. Der Altersdurchschnitt für kardiovaskuläre Todesfälle lag bei den Sportlern bei 47,6 und bei den Sportlerinnen bei 48,4 Jahren. Auf traumatische Ursachen konnten 19,8 % (n = 498) der Sporttodesfälle zurückgeführt werden.