Die Vor- und Frühgeschichte der Sportentwicklung in der SBZ/DDR (1945 - 1957/65)

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Buss, Wolfgang (Universität Göttingen / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Gesellschaft und Training, Tel.: 0551 399270, cbecker1 at gwdg.de)
Mitarbeiter:Becker, Christian
Forschungseinrichtung:Universität Göttingen / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Gesellschaft und Training
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 080204/96-98)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:02/1996 - 12/1998
Schlagworte:
DDR
Erfassungsnummer:PR019980105918

Zusammenfassung

Vor 1989/90 bestand weder für ost- noch für westdeutsche Sporthistoriker ein freier Zugang zu den Quellen. Mit dem Wegfall der üblicherweise 30jährigen Sperrfrist stehen nun die Quellen, sofern sie erhalten geblieben sind, der Wissenschaft zur Verfügung. Die ersten Ziele des Projekts bestehen daher in der für jede historische Forschung unerläßlichen, bei der vorliegenden Thematik aber in besonderem Maße geforderten Quellenerfassung, Quellensicherung und Quellenauswertung. Ziel ist zudem, die vor 1989/90 dominierende eindimensionale, stereotype Sporthistoriographie zur DDR zu überwinden. Angestrebt wird daher ein möglichst breiter inhaltlicher und methodischer Ansatz, der der komplexen Realität des DDR-Sports gerecht wird.

(Zwischen)Ergebnisse

Es gab zwar im gesamten Entwicklungsprozeß des SBZ/DDR-Sports stets einen festen Zusammenhang mit der Entwicklung des Herrschaftssystems insgesamt, aber auch im Sport vollzog sich die Alltagswirklichkeit differenzierter und pluralistischer als es die bisherige stereotype Sporthistoriographie dargestellt hat. Hierbei gilt diese Einschätzung je stärker, desto weiter die gesellschaftliche Basis in den Blick genommen wird. Hinzu kommt ein nur im Bereich der übergeordneten politischen Zielsetzungen vorhandenes planvolles Vorgehen. Der fehlende Determinismus wird dadurch unterstrichen, daß 1945/46 kein fertiger Plan für die Entwicklung des Gesamtsystems "Sport" bestand. Eine feste Größe im gesamten Entwicklungsprozeß war allein der Wille, in enger Anbindung an die UdSSR eine sozialistische Gesellschaft in einem sozialistischen deutschen Staat unter Führung der SED zu errichten. Dabei entwickelte sich der Sportbereich zu einem relevanten Erziehungsfeld, das die Machthaber vor allem auch im Rahmen sozialistischer Bewußtseinsbildung und politischer Sozialisation benutzten.