Bewegungslandschaft

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Praestholm, Soeren; Eichberg, Henning (Idraetsforsk Forschungsinstitut für Sport-, Körper- und Kulturstudien, Tel.: 0045 58584600)
Forschungseinrichtung:Idraetsforsk Forschungsinstitut für Sport-, Körper- und Kulturstudien
Finanzierung:Kommune; Dänische Gymnastik- und Sportvereine; Dänischer Freiluftrat; Sporthochschule Gerlev; Kreis
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1995 - 01/1997
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019970105776

Zusammenfassung

Im Südwesten Seelands soll ein landwirtschaftlich genutztes, aber zu Teilen brachliegendes Flußtal auf 6 km Länge in eine Bewegungslandschaft umgestaltet werden nach den Prämissen: touristische Zugänglichkeit, Selbstverwaltung durch die Ansässigen, Entwicklung von Sport und Kultur. Die Forschung sollte den Planungsprozeß vorbereiten, beraten und kritisch begleiten.

(Zwischen)Ergebnisse

Durch Interviews mit allen - etwa 50 - unmittelbar betroffenen Grundbesitzern sollte versucht werden, einen Einblick in die Interessenlage der örtlichen Landwirte zu gewinnen. Auf dieser Grundlage wurden von einem Geographen drei Szenarien entworfen und zur Diskussion gestellt: Kunst- und Überraschungslandschaft; Körper- und Sportlandschaft; Tourismuslandschaft, sowie ein Null-Szenario. Die Landschaftsentwicklung sollte, wie an anderen Orten in Dänemark realisiert, von einem Tal durchziehenden Wanderweg ausgehen. Organisatorisch dachte man an eine Selbstorganisation der örtlichen Grundeigentümer in der Tradition dänischer genossenschaftlicher Selbstverwaltung. Trotz größtmöglicher Transparenz der Planung, Beteiligung der Betroffenen und Unterstützung durch die Sport und Jagdverbände, die Kommunen und die landwirtschaftlichen Interessenverbände scheiterte das Projekt vorerst 1997 am Protest der Eigentümer, die der Öffnung des Flußtals für Außenstehende mißtrauisch gegenüberstehen. Das Projekt diskutiert selbstkritisch die involvierten Gefühle, Interessen, Naturvorstellungen und Identitätskonflikte. Insbesondere kollidierte das skandinavische "allemandsret", das Prinzip der Bewegungsfreiheit für alle im Lande, mit dem privaten Eigentumsrecht, woraus sich grundlegende Fragen nach den modernen Freiheitsrechten ergeben.