Evaluation eines Trainingsprogramms für Kinder und Jugendliche mit Atemwegserkrankungen unter Berücksichtigung des Inline Skatings (SITA - Schwimmen und Inline Skating für Teens mit Atemwegserkrankungen)

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Schaar, Bettina (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Rehabilitation und Behindertensport, Tel.: 0221 4982478, schaar at hrz.dshs-koeln.de); Platen, Petra
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Rehabilitation und Behindertensport
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/1997 - 04/1998
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019970105613

Zusammenfassung

Aufgrund der Morbidität werden Atemwegserkrankungen heute zu den sogenannten "Volkskrankheiten" gezählt. 1993 registrierte das Statistische Bundesamt Wiesbaden insgesamt 5969 Todesfälle aufgrund vorliegender Formen des Asthma bronchiale, davon waren 3181 Männer und 2788 Frauen (vgl. BERLINER ÄRZTEBLATT, 1995). Insgesamt wird angenommen, daß 5-14 % der Kinder erkrankt sind. Man kann davon ausgehen, daß sich in jeder Schulklasse ein Asthmatiker befindet. Somit ist das Asthma bronchiale die häufigste chronische Krankheit im Kindes- und Jugendalter. Fast 90% der Asthmatiker leiden unter anstrengungsinduzierten Reaktionen. Gerade während und nach körperlichen Belastungen kann das sogenannte Anstrengungsasthma auftreten. Ein sportliches Training bei Kindern und Jugendlichen mit Atemwegserkrankungen wurde lange Zeit als paradox diskutiert. Gerade anstrengungsinduzierte bronchiale Reaktionen führten zu der Annahme, sportliche Aktivitäten seien kontraindiziert. Die Entwicklungen der medizinischen und medikamentösen Therapie sowie der diagnostischen Verfahren haben dazu beigetragen, daß ein stabiler Krankheitszustand erreicht werden kann. Auf dieser Grundlage können weitere therapeutische Maßnahmen im allgemeinen Rehabilitationsprozeß zur Linderung der Symptome beitragen. Entwicklungen spezieller Trainingsprinzipien und individueller Belastungsnormativen unter Berücksichtigung indikationsspezifischer Faktoren ermöglichen aber sportliche Betätigungen und bilden die Basis für das sportliche Üben und Trainieren. Studien in bezug auf körperliche Belastungen und bronchiale Reaktivität haben gezeigt, daß Grad und Ausmaß des Anstrengungsasthmas im Zusammenhang mit der Belastungsdauer und -intensität stehen. Aufgrund sportartenspezifischer Untersuchungen konnte festgestellt werden, daß gerade das Schwimmen von Asthmatikern am besten toleriert wurde, wobei das "freie" Laufen eher eine bronchiale Reaktion hervorruft als Radfahren.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, daß durch sportliches Training kurzfristig und langfristig positiv Einfluß auf die bronchiale Symptomatik genommen werden kann. Ziel der geplanten Untersuchung ist es, die Einsatzmöglichkeiten und die Effekte der Trendsportart "Inline Skating" in der komplexen Therapie von Atemwegserkrankungen herauszustellen sowie eine spezielle methodische Vorgehensweise zu evaluieren. Um die Effekte genauer herausstellen zu können, ist ein Mehrgruppenexperiment mit den Treatmentphasen "Schwimmen" und "Inline Skating" vorgesehen. Zentraler Bestandteil der Untersuchung bilden einerseits medizinische und physiologische Effekte auf der Basis des sportlichen Trainings, andererseits psychologische Wirkungen, die sich auf Bereiche der Motivforschung und des Copings beziehen. Elemente des Verhaltenstrainings mit dem Ziel den Umgang mit der chronischen Erkrankung zu optimieren, sind ebenfalls Inhalte der einzelnen Trainingseinheiten.