Der Markt für Spitzensport: Eine theoretische und empirische Analyse.

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Kubat, Rudolf (Universität Basel / Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum, Tel.: 0041 61 267 3342, freyrl at ubaclu.unibas.ch)
Mitarbeiter:Frey, René L.
Forschungseinrichtung:Universität Basel / Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1995 - 08/1997
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019970100212

Zusammenfassung

Der Spitzensport ist zu einem Faktor geworden. Jährlich werden in dieser "Unterhaltungsindustrie" Milliarden umgesetzt. Auch der Staat engagiert sich heute in erheblichem Ausmaß für den Spitzensport: Er fördert die Ausbildung, subventioniert Sportvereine, stellt einen Teil der Sportinfrastruktur zur Verfügung stellt und unterstützt den Spitzensport indirekt durch rechtliche Vorzugsbehandlung.
Es werden vor allem zwei Fragen untersucht:
- Wie funktioniert der Markt für Leistungen des Spitzensports?
- Inwieweit weist der Spitzensport Merkmale von Kollektivgütern auf?
Die Beantwortung dieser Fragen liefert einerseits Erklärungen für die Tatsache, daß der Staat überhaupt im Bereich des Spitzensports Maßnahmen ergreift (positive Analyse), und andererseits Anhaltspunkte dafür, warum er Maßnahmen zur Erhöhung der gesellschaftlichen Wohlfahrt ergreifen sollte (normative Analyse).

(Zwischen)Ergebnisse

Im Spitzensport findet - wie anderswo auch - ein Kampf um Renten statt. Durch die Amateurregel zum Beispiel erfolgt eine Einkommensumverteilung zu Ungunsten der Spitzensportler als den eigentlichen Hauptakteuren und zugunsten der Zuschauer in Stadien und am Fernsehen sowie der Sportverbände und ihrer Delegierten und Funktionäre. Marktschließungen werden vorgenommen, um monopolistische Positionen zu erlangen. Nicht zuletzt wird auch der Staat eingespannt, um derartige Maßnahmen abzusichern. Im Zuge der Globalisierung und Deregulierung der letzten Jahre konnten sich allerdings auch im Bereich des Spitzensports zunehmend marktwirtschaftliche Mechanismen durchsetzen. Diese Entwicklung dürfte weitergehen. Ein besonders spektakuläres Beispiel dafür stellt das Bosman-Urteil des Europäischen Gerichtshofes dar, das gewissen Praktiken im Fußballwesen als nicht vereinbar mit den Regeln des europäischen Binnenmarktes deklariert hat. Seither sind die Verdienste der Spitzensportler sprunghaft angestiegen. Auch sind neue Formen von Sportveranstaltungen auf dem Markt aufgetaucht. Nationale Mannschaften werden zunehmend durch Mannschaften ersetzt, die als Firmen geführt und die Rechtsform von Aktiengesellschaften haben. Kubat zeigt, daß sich die jüngsten Veränderungen im großen und ganzen wohlfahrtssteigernd ausgewirkt haben.